Nautic Club Austria

Posts From March, 2012

vorzeitiger Abbruch der AquAt_1112 

29.03.2012 17:21
26:31.2N 78:45.5W

Eine notwendige Reparatur und Wartezeiten in der Werft zwangen uns zum vorzeitigen Abbruch des Projektes AquAt_1112, da der Zeitplan nicht mehr eingehalten werden konnte.
Wir entschuldigen uns bei allen Gästen der nachfolgenden Törns, haben zum Großteil Ersatz gefunden, wenn auch nicht über den Atlantik.
Die Aqua wird wieder ab Mai im Mittelmeer sein.
Mit traurigen Grüssen
aqua sailing team

4.Tag In Freeport 

15.03.2012 17:42

26:31.2N 78:45.5W

Donnerstag, 15. März 2012, BZ 1100
Log 996,4 sm , Wind NE, 15 kn, See 0

Gestern Nachmittag haben wir unseren Kurs Richtung Bahamas geändert, leider wieder mit Gegenwind. Mit der Dunkelheit ist ein Gewitter gekommen, der Wind hat aufgefrischt, wir haben gerefft, dann kaum noch Fahrt gemacht; anscheinend die nächste Cold Front.

In der groben See haben wir etwas Wasser gezogen, und wir haben uns entschlossen, auf das Traumziel Nassau zu verzichten (für mich zum 2. Mal) und nach Freeport zu laufen.

Hier sind wir nach Funkanleitung eingelaufen und von einem freundlichen Pilot zu Bradford Marine gelotst worden, wo wir erwartet wurden und um 0230 festgemacht haben.

Heute früh wurden wir sehr freundlich und unbürokratisch sowohl von Customs als auch von Immigration abgefertigt.
Jetzt stehen ein paar Reparaturen am Programm, die Aqua wird herausgehoben.

Das Wetter ist das typische Kaltfrontwetter, ein bißchen Sonne, dann Wolken und Regen, wieder Wind.

Seit Lignano haben wir 8194 Meilen zurückgelegt, seit St. Lucia 2005.

An Bord alle wohlauf, Gitti und Franz verlassen uns morgen.

Unbewegliche Grüße von der Aqua ins bewegte Österreich

3.Tag Zwischen Miami und Bimini Islands 

14.03.2012 18:10

25:57.5N 79:46.4W

Mittwoch, 14. März 2012, BZ 1200
Log 923 sm , Wind NE, 15 kn, See 3

Gestern Nachmittag haben wir die Atlantic Cold Front durchfahren und sind in den normalen Nordostwind gekommen. Die See hat sich auch halbwegs beruhigt und wir segeln Nordkurs, derzeit F und (G), mit 5 - 6 kn, plus 1 - 2 kn Strom.

Inzwischen haben wir bald 26° Breite erreicht, vom Tropical Cancer haben wir uns jetzt 2 Tage entfernt. In Havana, auf etwa 23°, noch in den Tropen, war es warm, hier spüren wir jetzt schon die Kühle der Nordhalbkugel, spziell in der Nacht.

Jetzt segeln wir zwischen Florida und den Bahamas auf Nordkurs. Vor ca. einer Stunde sind wir zwischen Miami und den Bimini Islands durchgefahren, in einer Stunde werden wir an Fort Lauderdale vorbeifahren, dann noch einige Meilen, und wir können wieder Richtung Osten steuern.

An Bord alles ok.
Kühle Grüße von der Aqua ins kalte Österreich

2.Tag In den Florida Straits 

13.03.2012 16:13

23:52,4N 81:1,5W

Dienstag, 13. März 2012, BZ 1000
Log 807 sm , Wind NE, 20+ kn, See 4+

Die ganze Nacht haben wir uns langsam, aber tapfer weitergekämpft, jetzt mit Motorunterstützung.
Wie nicht anders zu erwarten, ist die typische Cold Front gekommen, wie eben damals, vor 7 Jahren auch.
Ja, wenn man auf den Horizont blickt, dann trampelt die Elefantenherde vorüber:
You will not want to be out there.

Auch im Cockpit werden die Rudergänger ordentlich gebadet, eine weitere (rote) Rettungsweste ist verbraucht.

An Bord alles ok.
Ganz nasse Grüße von der Aqua ins ganz trockene Österreich

1.Tag Havana adios 

13.03.2012 16:11

23:07,4N 82:30,0W

Montag, 12. März 2012, BZ 1400
Log 726,5 sm , Wind NE, 20+ kn, See 3 - 4

Heute Vormittag hatten wir eine kurze Einladung im Yachtclub Hemingway. Commodoro Escrich hat mit uns ein interessantes Gespräch geführt, dann haben wir die Clubstander ausgetauscht.

Gegen Mittag haben wir getankt und sind zur Zollmole gefahren, dort trennen wir uns von Lisa und Uli.
Bei festem Wind durchfahren wir den Kanal, setzten Segel: (F), (((G))). Wind und See kommen genau entgegen, der Golfstrom hilft uns ein bißchen; es ist recht mühsam.

An Bord alls ok.
Windige Grüße von der Aqua ins windstille Österreich

7. Tag in Havana 

11.03.2012 09:50

23:05,3N 82:29,9W

Samstag, 10. März 2012, BZ 1200
Log 722,1 sm , Wind ESE, 2 kn, See 0
fest Marina Hemingway, Kanal 2, Platz 233

En La Habana -
Jetzt sind wir hier!
Gestern, kurz nach Mittag, haben wir dann gewendet und bei zuerst 15, dann 20 kn Wind mit (F) und ((G)) das Ziel, die Ansteuerung von Marina Hemingway, fast anliegen können. ETA war etwa 2000, also gerade noch in der Nacht. Spannend, denn von der letzten Einreise 2005 wußte ich, dass die Ansteuerungsfeuer nicht brennen. Die Tonne liegt auf ca. 35 m Tiefe, und ist ein Kabel von den Korallenköpfen entfernt, bei ca. 1,5 kn Quer-Strom.
Ja, und die Einfahrt geht durch die Korallen (0,8 m KT) und ist ca. 60 m breit.

Und dann ist der gute Wind gekommen, 22, 25 kn (allerdings entgegen, und See 4), durchs Wasser 7+ kn, mit Strom 9+ kn üG, direkt aufs Ziel zu, und so, wie die Sonne im Westen untergeht, zisssschen (und spritzen und platschen) wir gegen Osten, Havana entgegen.
Und wirklich, punktgenau treffen wir die blitzende Tonne, in 50 m Abstand bergen wir Fock und Groß, tuchen ganz schnell auf, und in der dunkelnden Dämmerung steuert Gitti durch den engen Kanal, beim letzten grünen Feuer an backbord ist es stockdunkel!

Um 1910 liegen wir stockdunkel längsseits an der Zollmole, stockdunkel auch im Boot, weil das Kabinenlicht gerade ausgegangen ist.

Nun - zuerst Immigration, er spricht spanisch, wir englisch, deutsch, italienisch, französisch. Nachdem ich unsere Visa vorgezeigt habe, wird vertagt, zurück zum Boot, warten auf den Sanitätsoffizier. Er kommt an Bord, wir beleuchten ihn mit Taschenlampen, eine ausführliche Befragung und Belehrung erfolgt, woher, wohin, welcher Abfall, wo ist der Schwarzwassertank, wo ist die Bilge, funktioniert der Kühlschrank, welche Art von Desalinator, und Achtung: entsalztes Wasser darf über längere Zeit nicht
getrunken werden. Müllsäcke dürfen entsorgt werden, müssen aber fest verschlossen sein (in Jamaika nicht: dort darf mitgebrachter Müll NICHT entsorgt werden!)

Der Officer ist äußerst freundlich, spricht gut englisch und - Austria ist ihm vertraut, er hat in Bratislava studiert!

Dann kommen Capitania und Aduana, drei Officers, eine(r) davon weiblich, äußerst hübsch und charmant, mit ausreichenden Englisch-Kenntnissen. Es kommen viele Formulare, das Boot wird (immer mit Taschenlampen) durchsucht. Unsere Seenot-Signalmittel werden aufgenommen, gelistet und vom Capitano in Verwahrung genommen. Die Funkgeräte, GPS, Sat-Telefone werden versiegelt.

Dann zurück zur Grenzpolizei: Unsere Crewliste wird akzeptiert, es werden aber noch die Daten "Beruf" und "Sozialversicherungsnummer" aufgenommen; die Visa werden sehr wohlwollend zur Kenntnis genommen, gestempelt.

Zurück zum Boot, die freundliche Dame von der Capitania hat beim Dockmaster unseren Liegeplatz
bestellt und gibt bekannt: Kanal 2, Platz 233. Die Marina Hemingway ist groß, ganz anders als das, was wir sonst kennen: 4 Kanäle, jeweils 5 Kabel lang, links und rechts mit Liegeplätzen. Und diesmal ist die Marina voll, VOLL: Wir bekommen den letzten Platz!

Ja, der Dockmaster Miguel Bosch erwartet uns schon, hilft beim Festmachen. Wir liegen gegenüber dem Lokal, das vor 7 Jahren um 0400 noch Buccanero ausgeschenkt hat. Und beim Aussteigen eine Überraschung: der Elektriker Ruben begrüßt mich, wie vor 7 Jahren, beim ersten Besuch!

Und noch eine Überraschung: Kaum ausgestiegen umarmt mich schon Viktoria: perfect timing!

Inzwischen ist es 2300 geworden, mit 722,1 Meilen schließen wir das Logbuch dieser Reise.

Miguel ermöglich noch ein chinesisches Essen im nahegelegenen Restaurant, allerdings ohne Buccanero.

Heute Früh sind noch zwei Beamte vom Agrar-Ministerium gekommen und haben ganz detailliert nach Fleisch, Fisch, Käse, Obst, Gemüse gefragt, jeden Erdapfel und jede Orange manuell kontrolliert und schließlich auch die Kühle im Kühlschrank gelobt.

Jetzt haben wir unsere Sachen schon ein bißchen abgespritzt und zum Trocknen aufgehängt - obwohl das an Land hier nicht erlaubt ist!

Hier befinden wir uns in guter Gesellschaft, rundherum Fernsegler, aber diesmal gehört unsere Reise zu den weiteren, 7.920 Meilen, und das wird in den Gesprächen auch gewürdigt.


Heute wird nicht mehr gearbeitet, nur noch relaxed; Arbeit ist dann morgen.

An Bord alls ok.
Relaxte Grüße von der Aqua ins geschäftige Österreich


6.Tag In der Straße von Florida 

09.03.2012 18:31

23:26,6N 83:14,7W

Freitag, 9. März 2012, BZ 1200
Log 678 sm , Fahrt 6 kn, Kurs 55.
Wind ESE, 20 kn, See 3-4

Nach einer kurzen Ruhepause gestern Nachmittag hat der Wind durchgeblasen, zwischen 18 und 25 kn, immer aus Osten. Die Wellen sind hoch und steil, zum Teil haben wir mit Motorunterstützung 3 kn durchs Wasser gemacht.
Unser Ziel war, 25, 30 Meilen von der Küste Abstand zu gewinnen, um den Strom als Helfer zu bekommen. Und wirklich, ab Mitternacht hat er uns mit 1 bis 2 Knoten geschoben, aber der Druck ist so groß
geworden, dass wir die Fock bergen mußten. Die Nachtwachen waren nicht einfach.
Gegen Morgen haben wir die Fock wieder gesetzt, aber Wind und Wellen sind so stark, dass wir die Fock dann gerefft haben.
Seitdem fahren wir mit 5 kn, ca. 7 kn über Grund, Richtung 50°.
Jetzt ist unser Ziel noch ca. 50 Meilen entfernt, aber noch können wir es nicht anliegen.

5.Tag - 2 Golfstrom und Passat 

08.03.2012 22:49


22:12,6N 84:54,7W

Donnerstag, 8. März 2012, BZ 1200
Log 560,4 sm , Fahrt 6 kn, Kurs 25.
Wind E, 20 kn, See 3

Jetzt sind wir unterwegs Richtung Osten, unser Ziel ist Hanava, die Perle Kubas. Nördlich von Kuba, am südlichen Rand des Golfs von Mexico, wo der Golfstrom aus dem Nordäquatorialstrom geboren wird, fahren
wir jetzt, hart am Wind, gegen den Nordost-Passat. Der Wind kommt mit 20 kn entgegen, Wellen Stärke 3, und steil. Aber der gute Strom schiebt uns mit 1 - 2 kn an, wir kommen vorwärts, wenn auch
sehr mühsam. Unter Fock, Groß 2x gerefft, fahren wir 6,5 kn durchs Wasser, aber leider stimmt die Richtung nicht.

Das Wetter ist stahlend, aber naß. So brav die Aqua eintaucht, ein kleiner Steuerfehler und sie wird unverdient mit Schlägen gestraft. Deshalb fahren wir auch nicht die höchste Höhe, wir wollen Boot und Crew etwas schonen.

Ja, und navigieren müssen wir jetzt auch wieder ein bißchen:
LES 4 - MSG 15936 - MetWarn/Fore Urgent Call to Area: 4 - PosOK
Eik LES 8-MAR-2012 00:28:39 348241
NAVAREA IV 99/12(GEN).
SPACE WEATHER.
1. STRONG SOLAR RADIATION STORM IN PROGRESS
UNTIL 081000Z MAR. EXPECT INTERMITTENT
HF RADIO AND SATELLITE NAVIGATION SERVICES.
CAUTION ADVISED.
2. CANCEL THIS MSG 081100Z MAR.

LES 4 - MSG 15969 - MetWarn/Fore Safety Call to Area: 4 - PosOK
Eik LES 8-MAR-2012 15:03:10 403378
NAVAREA IV 100/12(GEN).
SPACE WEATHER.
1. HF COMMUNICATIONS AND GNSS POSITIONAL INFORMATION
MAY BE DISRUPTED BY THE EFFECTS OF SOLAR FLARES.
2. DURING INCIDENTS AT SEA, MARINERS SHOULD CHECK THEIR
POSITION USING ALL ALTERNATE MEANS AVAILABLE.
3. CANCEL THIS MSG 101200Z MAR.

An Bord alls ok.
West-Östliche Grüße von der Aqua ins östliche Österreich

5.Tag Wieder ostwärts nach 7.738 Meilen 

08.03.2012 17:30


21:52N 84:58W

Donnerstag, 8. März 2012, BZ 0830
Log 540,6 sm , Fahrt 4 kn, Kurs N.
Wind NE, 10 kn, See 2

Um 0830 BZ haben wir Cabo San Antonio auf Nordkurs passiert. Nach Tagen mit genug Wind und See haben sich die Elemente hier am Westkap von Kuba beruhigt. Völlig unspektakulär durchfahren
wir den berüchtigten Yukatan-Kanal. Die Aqua wendet sich nun wieder nach Osten, jetzt nach knapp 5 Monaten, und 7.738 Meilen heißt es nicht mehr "westwärts".

An Bord alles ok.
Gerührte Grüße von der Aqua ins unberührte Österreich.

4.Tag Richtung Cabo San Antonio 

07.03.2012 18:40


20:21.2N 83:37.8W

Mittwoch, 7. März 2012, BZ 1200
Log 434 sm , Fahrt 6 kn, Kurs 310°.
Etmal geloggt sein gestern 1200 BZ: 144 Meilen.
Wind NE, 25 - 30 kn, See 4+

Seit gestern keine Änderung, Wellen und Wind, Wind und Wellen. 25 kn, dann wieder mehr, derzeit kein Ende in Sicht. Nun steht fest, dass wir auf den abstecher nach Brasielein verzichten müssen, wir sind zu langsam - schade.
Damit wird Cabo San Antonio, westlichster Zipfel von Cuba, auch der westlichste Punkt unserer langen Fahrt. Jetzt sind wir noch 124 Meilen entfernt.

An Bord alles ok.
Nasse, wackelige Grüße von der Aqua ins trockene, feste Österreich

3.Tag Passieren Gand Cayman Islands 

06.03.2012 21:16


18:57.8N 81:21.4W

Dienstag, 6. März 2012, BZ 1200
Log 290 sm , Fahrt 7-8 kn, Kurs 300°.
Etmal geloggt sein gestern 1200 BZ: 164 Meilen.
Wind NE, 25 - 30 kn, See 4+

Gestern Nachmittag hat es sich dann rasch eingetrübt, und Wind aus NE ist gekommen. Unter Fock und Groß sind wir flott gefahren, die Wellen haben zugenommen. Am Nachmittag haben wir ein Reff eingesteckt.
Um Mitternacht ist dann der Druck zu groß geworden, 25 - 30 kn Wind, See beachtlich. Mit Unterstützung der Wache B haben wir ein zweites Reff eingebunden, mit einigem Druck weitergesegelt, zum Teil schnell, aber meist hoch bergauf.

Wind und Wellen halten die ganze Nacht, auch am Vormittag keine Änderung:Wind 25 - 33+ kn, See 4+, F, ((G)). Es schien alles bestens unter Kontrolle, aber dann, ein Knall: das Fockfall ist gerissen!

Wir haben rasch die Fock geborgen, das Spi-Fall präpariert, ein Reff in die Fock gebunden und wieder gesetzt.

Derzeit sind wir wieder mit 7+ kn unterwegs, Richtung Cabo San Antonio,knapp (10 sm) vorbei an Grand Cayman. Die Sonne zeigt sich wieder und wir hoffen auf "normalen" Passat.

An Bord alles ok.
Grüße von der Aqua ins trockene Österreich.

2. Tag Im Yukatan-Meer 

06.03.2012 14:35


17:55.6N 78:41.0W

Montag, 5. März 2012, BZ 1200
Log 125,9 sm , Fahrt 5-6 kn, Kurs 295°.
Wind E, 3 - 5 kn, See 2+

Die erste Nacht haben wir jetzt hinter uns, in der Früh den letzten Zipfel des schönen Jamaika passiert.
In der Nacht haben wir mehrfach Kurs geändert, vor dem Wind gekreuzt (Wind 20 kn, See 3+; F, (G)), gegen Morgen hat der Wind nachgelassen. Dann haben wir ausgeschüttet, ausgebaumt, ..., keine Chance mehr,
der Wind ist weg. Das Wetter ist stahlend schön und entsprechend heiß, und wir motoren seit einer Stunde mit 5 bis 6 Knoten Richtung 295°.

Unser TriData ist seit Kingston total verstellt, zeigt Fuß, Farenheit, Geschwindigkeit viel zu wenig. Nach einigem Suchen und Drücken stimmt ein Teil der Anzeige wieder, aber der "ewige" Logstand ist weg. Jedenfalls sind auch unsere Meilen bisher nicht ganz richtig.

An Bord alles ok.
SF 50 Grüße von der Aqua ins SF 1 - 3 Österreich.

1. Tag Leaving Kingston 

06.03.2012 14:29


17:52.5N 76:51.7W

Sonntag, 4. März 2012, BZ 1500
Log 9,0 sm (!), Fahrt 5-6 kn, Kurs 210°.
Wind SE, 20 kn, See 3

Um 1200 BZ haben wir nach dem Tanken den ruhigen, freundlichen Royal Jamaica Yacht Club verlassen, um ein letztes Mal weiter Richtung Westen zu ziehen. Der freundlichen Managerin Patricia haben wir den NCA-Stander für ihre Sammlung überreicht. Sie hat ihn mit charmantem Lachen entgegengenommen.

Mit ausreichend Wind, an der engsten Stelle von vorn, kämpfen wir uns unter Groß und Maschine aus dem Hafen und zwischen Korallenköpfen durch den South Channel. Vor uns ist der Himmel strahlend, hinter uns ballen sich Wolken, Kingston verschwindet im Dunst. Neben uns die 3 Fathom Bank, die letzte seichte Stelle im South Channel. Das Wasser ist hellblaugrün, aber unruhig; es spritzt und alles ist naß.
Derzeit fahren wir unter Fock und Groß am Wind, wir müssen noch das südlichste Kap von Jamaika runden, bevor wir wirklich West aufnehmen.


An Bord alles ok.
Warmsalzige Grüße von der Aqua ins kaltsalzige Österreich.

7. Tag, In Kingston 

04.03.2012 14:05

In Kingston
17:56.7N 76:46.4W

Die Aqua ist wieder "online"!

Nach unserem Computerausfall ist die Aqua (hoffentlich) wieder "online". Gitti hat den alten (Brasilien-)Computer mitgebracht, und nach einem Tag Installation scheint es wieder ok. Zuletzt sind wir südlich von Haiti vor dem Wind gekreuzt, haben Gewitter abgeschüttelt  (im wahrsten Sinn des Wortes). Dann hat der Wind nachgelassen (17 - 22 kn), etwas gedreht, wir sind unter Spinnaker gegangen. Schon das Setzen war nicht ganz einfach, der Wind hat den Spi auf halber Höhe erwischt, die dicke Blase hat uns längere Zeit fest aufs Ohr gelegt. Dann ist aber alles sehr gut gegangen, 7 bis 8 kn, so tief wie möglich. Kurz vor 2000 Uhr haben wir einen nahe passierenden Frachter durch beleuchten des Spis mit dem Decklicht gegrüßt. Leider hat der Wind dann südlicher gedreht, um 2000 haben wir uns zum Bergen entschlossen. Obwohl stockdunkel, war alles sehr gut vorbereitet, Licht an, Lee-Achterholer herinnen, Baum abgetoppt und vorgerichtet, Spi aufgestochen, Fall gefiert, ... - aber leider, so sehr wir ziehen, das Fall rührt sich keinen Millimeter! Was tun? Aufentern, abschneiden? Aber inzwischen wird der Winddruck mehr, das Boot ist
kaum zu steuern. Zuerst holen wir mit letzter Kraft (und rauchenden Handschuhen - GottseiDank) das Unterliek über den Großbaum und binden so den unteren Teil des Spis in Luv zum Mast. In Lee, hinter dem Großsegel, bleibt eine Blase, aber durch das ständige Hin und Her dreht er sich immer weiter ein und die Blase wird kleiner. Dann heißt es aufentern, zuerst mit dem Fockfall, das rasch zur Hand ist. Oben zeigt sich dann sofort das Problem:Die Schot ist seitlich zwischen Rolle und Käfig des (Seldon-)Blocks gerutscht und klemmt völlig unbeweglich. Am Fockfall hängend läßt sich die Sache zwar genau sehen, aber nicht
beheben, ich bin zu tief. Die Crew arbeitet rasch: Die Dirk wird ausgehängt (vom ausgebaumten Groß),
ein Snatchblock in die Lochschiene gesetzt, die Dirk umgelenkt und mir heraufgegeben; ich kann
mich umhängen und nach fieren des Fockfalls an der Dirk den letzten Meter noch aufsteigen.
Jetzt schäkle ich den ganzen Block ab, der Spi kann nach unten geholt werden, leider nur, wenn ich
Hand über Hand das Fall aus dem Baum heraushebe. Jedenfalls, nach ca. 1 1/2 Stunden ist der Spi herunten. Ein großes Lob dem Ruderänger, der das Pendeln die meiste Zeit hat verhindern können.
Jetzt noch rasch auf den neuen Kurs halsen - aber leider bricht der Schäkel, der die Blöcke der Großschot mit dem Travelerwagen verbindet! Auf dem neuen Kurs fahren wir unter Motor, mit ausgebaumten Groß, Wind um die 20 kn, direkt auf unser Ziel zu, noch ca. 90 Meilen. Die weitere Nach bleibt unverändert, eigentlich ruhig, bis auf Wellenberge, die immer wieder dazwischenfahren und das Boot fest schütteln.
Im Morgengrauen dann der Landfall, Jamaika in Sicht! Ca. 30 Meilen fahren wir am Land entlang, immer wieder von Regenschauern beim Fotografieren behindert, bis Kingston, unser Ziel auftaucht. Die Regenwolken sind inzwischen weg, die Sonne strahlt, das Meer tiefblau - und der Wind nimmt zu! Bei gut 25 bis 27 kn durchfahren wird den East Channel, zwischen Tonnen und Korallenbänken, direkt vom dem Wind, mit 8, 9 kn Fahrt, dazwischen immer wieder am Surfen. Und fast die ganze Einfahrt begleitet und ein lustiger Delfin, schnaubend und springend.Die Einfahrt ist navigatorisch einfach, hinter einer langen Halbinsel, den Palisadoes, bergen wir das Segel und funken mit der Coastguard. Nach vielem Hin und Her sollen wir zu Morgans Harbour (von uns aus in direkter Sicht), aber dort ist kein Platz, die Stege vergammelt, niemand nimmt Notz von uns. Jetzt entscheiden wir uns, zum Royal Jamaican Yacht Club weiter zu fahren, der auch hinter den Palisadoes, jedoch ca. 5 Meilen weiter innen liegt.Ja, dieser Hafen ist sehr groß, und der Wind wird mehr. Zuletzt motoren wir gegen 30 kn, kurz einmal 35 kn, gegen die kurze, steile Welle. Um 1400 erreichen wir dann den RJYC, mit Holzstegen unter Mangoven, mit Strom und Wasser, mit freundlichen Nachbarn, die beim Anlegen gern helfen, Eddy aus Kingston und Paul aus Florida.
Hier ist das Wasser warm und ruhig, nur der Mast steht im Wind und singt. Von einem schattigen Platz unter Bäumen beobachten uns schon zwei Zollbeamte, die ganz genau gewußt haben, dass wir kommen. Der erste Teil des Einklarierens findet auf der schattigen Terrasse des RJYC statt, neben einem hellblauen Pool. Die Anzahl der Papiere ist groß, mir gehen alle Crewlisten aus, und alle Kopien von diversen Bootspapieren. Dann geht es zum Boot, hier wird weiter administriert. Aber am Abend kommen noch die Beamten der Grenzpolizei und des Sanitätsdienstes, nochmals der Zoll. Und sie kündigen sich für Samstag nochmals an. Ja, es dauert, aber alle sind - zum Teil sogar sehr - freundlich. Am Abend besuchen wir noch ein bekanntes Einheimischen-Lokal in Kingston, Pork, Chicken, Fish am Holzrost gebraten, mit Sweet Potatoes und Red Stripe. Von Gernot und Arnulf verabschieden wir uns, Elisabeth und Uli sind schon hier, Gitti kommt vom Flugplatz direkt ins Lokal. Dann ist ein Tag Putzen, Reparieren, Rasten (?) geplant.

Insgesamt war die geloggte Distanz 1.006,3 Meilen. Wir sind echt froh, dass der Hafen so groß ist!Unterwegs waren wir 5 Tage und 20 Stunden (bis Port Royal Harbour), ein Schnitt von knapp unter 7,2 Knoten.

 Dockside-ige Grüße von der Aqua ist kontinentale Österreich

6. Tag, EDV Probleme 

01.03.2012 18:38


17:30.0N 74:24.5W
Donnerstag, 1. Mar. 2012, 1200 BZ, Log 9.754,0 sm
Etmal 165,5 sm seit gestern 1200 geloggt,DtD 135;

Wegen EDV Problemen nur Positiosmeldung

Kurs 260, Fahrt 6kn, ausgebaumte Fock und Gross, Wind E 20kn
Karibikstimmung

An Board alles ok
Gruß Aqua

(c) 2010 Nautic Club Austria   Seestrasse 1, 8141 Unterpremstätten