Nautic Club Austria

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Nach zwei Jahren erschwerter Bedingungen aufgrund herrschender Maßnahmenpolitik fand der Übungstörn zu Ostern des NCA 2022 wieder regen Zulauf. Knapp 120 Teilnehmer machten sich am Samstag, 09.04.2022, auf den Weg nach Sibenik zum Stützpunkt unseres bewährten Partners NCP, um mit 16 Segeljachten in See zu stechen; in einem maßnahmen- und maskenbefreiten Kroatien, die Vorzeichen für einen lustigen und sportlichen Übungstörn konnten nicht besser stehen. Auch ein Jugendboot und ein Kinderboot konnten organisiert werden und viele junge Nachwuchssegler fanden sich in der Marina Mandalina ein.

Nach der Ankunft der Skipper und der Crews herrschte bald reges Treiben. Boote wurden übernommen, Backschaft wurde verstaut und Clubstander/-wimpel wurden im Masttopp gesetzt, letzte Verwirrungen entwirrt. Bei der ersten Skipperbesprechung um 1700 im Marinalokal herrschte noch Südwind vor, kurz vor dem geplanten Auslaufen gegen 2000 zog eine Kaltfront durch und nach einem kurzen heftigen Regenschauer übernahm eine frische Bora das Windgeschehen. Anspruchsvolle Verhältnisse prägten die erste Nacht -  Windböen bis zu 40 kn, der Mond verbarg sich hinter einer Wolkendecke und die niedrigen Temperaturen ließen die Teilnehmer bereits wenige Stunden nach der Ankunft ihre Komfortzone verlassen. Dennoch lief der Großteil der Flotte aus und verbrachte einige Stunden außerhalb des geschützten Hafens.

Am Sonntag traf sich die gesamte Flotte an der langen Mole in Sibenik. Dort wurde An- und Ablegen geübt, Eindampfmanöver ausprobiert und kurz nach Mittag trafen sich alle Teilnehmer zum traditionellen Gruppenfoto - ebenso traditionell ohne Hut und ohne Sonnenbrille. In der folgenden Skipperbesprechung wurde die Route der geplanten Langfahrt(-simulation) diskutiert, da eine Überfahrt nach Italien maßnahmenbedingt noch nicht durchführbar erschien. Auf Basis der meteorologisch herrschenden Situation wurde eine Bucht auf der Nordseite Mljets als Ziel gewählt (ca. 115 sm) und kurz danach ausgelaufen, um den Nordwind noch möglichst lange ausnutzen zu können. Mit achterlichen Winden fuhr der Großteil der Flotte (10 Jachten) mit beeindruckenden Durchschnittsgeschwindigkeiten von bis zu 8 kn (auf der Welle bis zu 12-13 kn) des Nachts dem Ziel entgegen.

Gegen 0600 kurz nach Sonnenaufgang kam die Alba als erstes Boot am Zielort an, bis 1130 haben alle anderen Boote in Sobra festgemacht. Nach einer kurzen Pause trat die Teilflotte den Rückweg gen Norden an bei Westwind, 5-6 Bft. Im Peljeski Kanal angekommen, verschwand mit der Sonne auch der Wind und die Motoren mussten für den Rest der Nacht bemüht werden.

Während der Großteil der Flotte einen Abstecher in die südliche Adria machte, blieben die in der Region Split gebliebenen Crews nicht untätig. Es wurde gebadet, geknotet, für schlechtes Wetter trainiert und Revierkenntnis bezüglich der schönsten Spielplätze Dalmatiens gesammelt.

Am Dienstag verteilten sich die Jachten um den Treffpunkt Milna, an dem sich die gesamte Flotte am frühen Abend wieder einfinden sollte. Bis dahin wurde der Tag mit Segelmanöver, Ankerübungen und Spinnaker-/Gennakertraining genutzt, um dann bei bestem Segelwind Milna anzusteuern. Die gesamte Flotte fand an der Stadtmole Platz - es wurden mehrere Pakete gebildet und einige Jachten gingen vor Buganker. Die Marinai waren freundlich und zuvorkommend, die Preise angemessen. Der angebrochene Abend wurde zunächst für ein gemütliches Zusammensitzen, um fachzusimpeln und Seemannsgarn zu spinnen genutzt; vor allem aber um ein paar Stunden Schlaf nachzuholen.

Am Mittwoch herrschte stabile Schönwetterlage. Im Laufe des Vormittags etablierte sich der Maestrale und der Reihe nach liefen die Jachten aus, um Anlegemanöver zu üben und Segelmanöver zu trainieren. Die Flotte verteilte sich im Gebiet um Split, Ziel der Nacht zum Donnerstag waren Nachteinsteuerungen um die Inseln Solta, Brac, Drvenik V & M und die Festlandküste. Ab etwa Mitternacht bis 0900 liefen die Jachten im gemeinsamen Treffpunkt Rogoznica ein.

Der Donnerstag stand im Zeichen der Abschlussregatta, die, schon wie in den Jahren zuvor, bei der Einfahrt von Rogoznica startete, um den Hrbosnjak herumführte und zwischen den Lf Lupac und Rosenjak endete - ein neues Leuchtfeuer in der Einfahrt von Rogoznica schien nur für uns die seit Jahren unvollständige Startlinie zu komplettieren. Aufgrund eines Kommunkationsfehlers starteten Teile der Flotte zu zwei verschiedenen Zeitpunkten (1100 und 1130) - eine Gesamtwertung durch Vergleich der gesegelten Zeiten war dennoch möglich. Der herrschende Südwind erlaubte eine Wettfahrt, die durchgehend mit Spinnaker/Gennaker gesegelt wurde. Sieger nach gesegelter Zeit war die Pingala um Skipper Patrick Leonhardsberger - Gratulation! Natürlich haben auch das Kinderboot und das Jugendboot teilgenommen und die beachtlichen Plätze 6 und 7 belegt – am Kinderboot mit Mehrfachbelastung: Neben dem Regattieren galt es zu lesen, zu malen und Höhlen zu bauen. Nach dem Ende der Regatta segelte die Flotte beinahe geschlossen durch den Sv. Ante Richtung Skradin; teilweise bis nach Skradin hinein. Die ACI Marina stellte kurzfristig für alle 16 Boote Liegeplätze bereit. In Skradin verbrachten die Crews noch einen netten Abend, erzählten von den vergangenen Tagen und lauschten den Erlebnissen der anderen.

Der Freitag begann windlos, bis etwa 1100 haben alle Boote abgelegt und haben sich, mit Umwegen, auf den Weg nach Sibenik in die Marina Mandalina gemacht. Die verbleibenden Stunden wurden genutzt, um verabsäumte Übungen nachzuholen oder spezielle Wünsche der Crews zu erfüllen. Um 1600 lagen alle Jachten aufgetankt wieder fest im Stützpunkt des NCP. Die Übergabe der Boote erfolgte gleichermaßen unproblematisch wie freundlich. Ein Teil der Teilnehmer machte sich dann schon am Abend auf den Weg Richtung Norden, die verbliebenen Mitsegler trafen sich noch zu einem Abschlussabend im Marinalokal und dann noch auf den Booten.

Der 43. Übungstörn zu Ostern des NCA ist viel zu schnell vorüber gegangen. Vielen Dank an alle Teilnehmer fürs Mitmachen, an alle Skipper für Ihren unermüdlichen Einsatz und an Bernhard und Viktoria Kotnig für eingesetzte Zeit und Energie der letzten Jahrzehnte!

Ergebnis der Regatta:

1. GS 45 "Pingala" (P.Leonhardsberger/V.Breitfuß)
2. GS 50 "Kety" (C.Kotnig)
3. D 460 "Get Lucky" (J.Ettema/S.Jöbstl-Findeis)
4. GS 43 "Skalice" (F.Strommer)
5. GS 40R "Stribor" (S.Hütter)
6. H 50.8 "Alian" (M.Muhr/H.Kotnig) - Kinderboot
7. GS 46.3 "Anatela" (V.Kotnig/S.Zens) - Jugendboot
8. D 460 "Almar" (D.Schnizer)
9. D 460 "Avalon" (W.Zöhrer-Sauer/A.Perndanner)
10. GS 45 "Matterhorn" (H.Brunner)
11. O 45 "Neska" (N.Königshofer sen.)
12. D 460 "Alba" (D.Seidl)
13. Kat "Manatee" (K.Vrecer)
14. D 460 "Petra" (N.Königshofer jun.)
15. D 382 "Tanja" (M.Mavec/J.Deutschmann)
16. D 382 "Sv Ivan" (R.Jöbstl)

Vielen Dank für die Bereitstellung der Fotos an die Crews der Alba, Alian, Anatela, Get Lucky, Kety und Pingala!

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