Nautic Club Austria

AquAt_1112

11. Tag Am Ziel 

22.05.2012 22:13

45:41.9N 13:08.9E

Dienstag, 22. Mai 2012, BZ 1540
Log 2.367,9 sm , Wind SW, 2 kn, See 0, in der Box

Die Aqua ist heimgekehrt. Nach Monaten auf dem weiten Meer, nach der Überquerung des Atlantischen Ozeans, nach Tagen mit
festem Wind und hohen Wellen, nach dem Erreichen sehnsüchtiger Ziele, nach 15.000 Meilen ist die Aqua heimgekehrt von der weiten Reise,
heim nach Lignano.

Ein Abschnitt ist zu Ende gegangen, ein Abschnitt im Leben der Aqua, aber nicht nur in ihrem Leben.

Abenteuer, Ferne, Wind und Wetter, der endlose Ozean, der ruhelose Passat, die samtenen Nächte, südliche Sonne und Palmenstrände -
ausgeträumt.

Letzte ferne Grüße von der Aqua

10. Tag In Vertrauten Gewässern 

22.05.2012 22:12
43:36.4N 15:26.9E

Montag, 21. Mai 2012, BZ 1530
Log 2.200 sm , Wind SE, 30 - 35 kn, See 4+, F 8+ kn, ((G))

Ja, gestern Nacht ist der Wind dann noch gekommen, wie angekündigt, 30 kn, 35 kn. In der Nacht haben wir noch die Genua eingerollt, gegen Morgen das Groß zwei Mal gerefft. Und dann ist es losgegangen: 12,6 - 12,9 - 13,3 - ... 14,6 kn die höchste
Anzeige, und Wellenberge von hinten!

Das haben sie zum Teil auch prognostiziert:
CENTRAL ADRIATIC
EAST SOUTHEAST 4 TO 5 SOON SOUTHEAST 6 TO 7 LATER 5 TO 6. MODERATE. RAIN
Ja, natürlich, geregnet hat es auch.

Und dann:
FOR METAREA 3
GALE WARNING 21-05-2012/ 0130 UTC
VALID FROM 210400 UTC UP TO 211600 UTC
STATIONARY LOW 1004 OVER GULF OF GENOA DEEPENING AND LOW 998 OVER GABES MOVING SLOWLY EAST NORTHEAST ARE AFFECTING SOUTH IONIO CENTRAL ADRIATIC AND FROM 210600 UTC NORTH ADRIATIC WITH SOUTHEAST NEAR GALE 7 LOCALLY GALE 8

Und:
CENTRAL ADRIATIC AND NORTH ADRIATIC WITH SOUTHEAST NEAR GALE 7 LOCALLY GALE 8 AND FROM 211600 UTC TO NEAR GALE 7

Ja, es stimmt.

Gegen 0600 haben wir Susac passiert, kurz darauf ein kleines Jubiläum, dann die Durchfahrt zwischen Vis und Bisevo, mit 40 kn Wind und 12 kn Fahrt.

Wir müssen ganz tief fahren, praktisch Vorwind, und steuern jetzt mit 320° auf Porer zu. Jetzt gerade passieren wir Blitvenica.

Ja, und jetzt denken wir oft an unsere Segelkollgen, für die die Adria der xxxsichere Ententeich ist.
Und die Kunst des Segelns sich im Hafen beim Anlegen zeigt.

Für Morgen haben die Prognosen Beruhigung angesagt, wir sind DAFÜR.

Von der Boa Foranea sind wir jetzt noch 157 Meilen entfernt, und wir hoffen, morgen Abend das ZIEL zu erreichen.

Schau ma mal

Durchgerüttelte Grüße von der Aqua ins solid ruhende Österreich.

9. Tag Central Adriatic 

22.05.2012 22:11

42:00.0N 17:06.2E

Sonntag, 20. Mai 2012, BZ 2300
Log 2.171,5 sm , Wind SE, 9 kn, See 1; F 7+ kn, unter Motor

Gestern Abend ist Maria wie vorgesehen angekommen, im Stadthafen haben wir bequem und kostenfrei übernachtet. Die Stadt ist schön und interessant, die Leute freundlich, jedenfalls eine Bootsreise wert.

Der Sonntagmorgen hat uns mit Sonne und lauem Wind begrüßt. Nach dem Tanken haben wir abgelegt, in der Hoffnung auf Scirocco. Ja, er war da, aber für uns zu schwach, wir haben noch fast 400 Meilen vor uns.

Jetzt sollte der Wind zunehmen, wir warten darauf, dass die Prognosen eintreffen:

CENTRAL ADRIATIC
SOUTHEAST 4 LOCALLY 5 LATER 6 LOCALLY 7. MODERATE

Schau ma mal

Erwartungsvolle Grüße von der Aqua ins nächtlich ruhende Österreich.

8. Tag In Brindisi 

20.05.2012 16:42

Samstag, 19. Mai 2012, BZ 11008. Tag In Brindisi

40:38.6N 17:56.6E

Samstag, 19. Mai 2012, BZ 1100,
Log 1.974,5 sm , Wind NW, 15 kn, See 0; In Brindisi

Über Nacht hat der Wind zugenommen, und zwar aus der Richtung, wohin wir wollten, zuerst Otranto, dann Brindisi.
Da der Flug gebucht war, mußten wir uns nach Brindisi bemühen, zum Teil auch unter Motor. Das Gewelle nahm zu, der Wind nahm zu, die Fahrt nahm ab, der Abflug blieb fix.

Aber es ist gelungen, um 1100 liegen wir quasi in der Altstadt längseits. Noch ein bißchen Wind, der uns sanft zum Molo drückt, dann: Ziel erreicht! (Und: ein kühles Bier).
Hier liegen wir herrlich, die Sonne scheint, alles ist (wird) trocken.

Sonja und Robert müssen uns verlasssen, wir warten auf Crew aus Ronchi, Maria kommt.

Relaxede Grüße von der Aqua ins streßgeplagte Österreich.
Log 1.974,5 sm , Wind NW, 15 kn, See 0; In Brindisi

7. Tag Im Golfo di Taranto 

18.05.2012 15:33


7. Tag Im Golfo di Taranto

38:56.6N 17:11.0E

Freitag, 18. Mai 2012, BZ 0745
Log 1.797,5 sm , Wind NW, 20 - 25 kn, See 2+; Fahrt 6 - 7 kn.

Gestern sind wir mit (((G))) durch die Straße und Richtung Süden geflogen.
Höchste Anzeige: 48 kn. Mit 10, 11 kn sind wir dann zum südlichsten Punkt
des italienischen Festlands, in der Abdeckung hat der Wind nachlassen,
auf Ostkurs war es dann einige Meilen vor dem Capo Spartivento ruhig, wir sind motort.
Dann sind wir über das Capo Spartivento hinausgefahren,
Wind NW, 40,45, ... kn. Mit (F), (((G)))) war 100° kaum zu fahren, 40°
notwendig. Wir sind dann nach einer halben Stunde umgekehrt, um hinter
Spartivento am flachen Strand zu ankern und abzuwarten. Aber je weiter wir
zurückgefahren sind, desto stärker wurde der Südwind, sodass wir unter Motor
hinausgefahren sind und uns dann haben treiben lassen.

Nach den GRIB-Files sollte der NW gegen Abend nachlassen, und um 1900 sind
wir dann erneut Richtung Crotone aufgebrochen.
Und wirklich, hinter Spartivento waren wir bei 20 - 25+ kn.
Mit (F), (((G))) haben wir einen Teil der Nacht verbracht, dazwischen auch
motort, in der Früh dann auf F, ((G)) gewechselt.

Wir sind jetzt zwischen Capo Rizzuto und Capo Colonne, nahe Crotone,
unmittelbar vor der Überfahrt über den eigentlichen Golf von Taranto.
Ja, und der Wind nimmt wieder zu, 25, ..., wieder (((G))), ... Schau ma mal.


Angestrengte Grüße von der Aqua ins erholsame Österreich.

6. Tag Nello Stretto di Messina 

18.05.2012 15:32

6. Tag Nello Stretto di Messina

38:10.0N 15:36.2E

Donnerstag, 17. Mai 2012, BZ 0730
Log 1.650,5 sm , Wind NW, 35 - 45 kn, See 2+; Fahrt 8 - 9 kn.

Viel Neues von der Aqua!

Am Nachmittag hat der Wind noch aufgefrischt, 30+, See 4 - 5.
Zwischendurch sind immer wieder kleine Rekorde verbucht worden,
11,3 - 11,7 - 12,3 kn, ohne Fock, Groß gerefft.

Am Abend haben wir gewußt, dass unser 24 h run (seit Ostia) 184 Meilen war,
ganz schön.

Weiter gings mit 7, 8, 8+ kn.
Gegen Mitternacht haben wir Stromboli recht nah passiert.
Sein orangerotes Maul war weithin sichtbar, wir alle starren hin und
warten auf die Zehn Minuten - und fahren dabei 8+. Ja, und dann
lodert die orange Fackel hell aus dem Schlund, 10, 15 Sekunden lang,
verblaßt, verschwindet wieder im roten Maul.
Beeindruckend. Eine zweite, dritte Fackel haben wir noch gesehen,
weiter Richtung Stretto.
Zum Wachwechsel um 0200 waren wir ständig auf 30+, dann nimmt der Wind
ein bißchen zu, 40 kn, .. 44 kn? Und die Wellen werden immer höher.
Ja, jetzt wissen wir's, es stimmt.
15 Meilen vor der Einfahrt stecken wir das dritte Reff ein.
Jetzt fahren wir (((G))) 7 - 8 kn, das reicht uns für die nächsten Stunden.

In der Früh gibt es dann wieder kleine Rekorde, bis 12,7 - (((G)))!

Um 0615 sind wir dann in die Enge eingefahren. Die See wird rasch kleiner,
es brodelt rundherum, es zischt und der Staub fliegt. Die freundlichen Fähren weichen uns aus,
als wir mit 8 - 9 kn bei 35 - 46 kn Wind Richtung SW, dann W flitzen.


Staubige gleichlange Grüße von der Aqua ins windstille Österreich

4. Tag In Rom 

18.05.2012 15:31


4. Tag In Rom

41:44,3N 12:14,7E

Dienstag, 15. Mai 2012, BZ 1700
Log 1.362,2 sm , Wind NE, 15 kn, See 0; fest.

Heute stand ein Besuch der ewigen Stadt auf dem Programm. Bei herrlichem Wetter
wurden Kolosseum, Pantheon, Piazza Navona, Vaticano, Palazzo Sant' Angelo, Fontana di Trevi,
Piazza di Spagna, .... ai piedi absolviert.

Gegen Abend werden wir diese gastliche Marina in Ostia verlassen und uns wieder nach Süden wenden.

Historienschwere Grüße von der Aqua ins moderne Österreich.

5. Tag Auf dem Wege in die Straße von Messina 

18.05.2012 15:31

5. Tag Auf dem Wege in die Straße von Messina

40:12.4N 13:57.2E

Mittwoch, 16. Mai 2012, BZ 1200
Log 1.496,7 sm , Wind NW, 25 - 30 kn, See 4; Fahrt 8+ kn.

Der Wind von vorgestern hat uns nicht verlassen, gestern hat er nur
ein bißchen pausiert. Jetzt fahren wir (G), ziemlich tief,
und ziemlich schnell. Es ist sonnig, aber kühl. Ja, und die Prognosen sind
auch spannend:

SOUTH OF CIRCEO.
?FROM 16/18 UTC TO 17/00 UTC.
NORTHWEST AT TIMES 8. GUSTS.
LIPARI.
?FROM 16/18 UTC TO 17/09 UTC.
NORTHWEST 8. GUSTS.

Von der Straße von Messina sind wir noch ca. 140 Meilen entfernt,
in ein paar Stunden werden wir es wissen.

Pfeilschnelle Grüße von der Aqua ins stationäre Österreich.

2. Tag Richtung Ostia 

18.05.2012 15:30

2. Tag Richtung Ostia

42:01.6N 11:08.8E

Sonntag, 13. Mai 2012, BZ 1200
Log 1.302,6 sm , Wind S, 13 kn, See 2

Gestern sind wir mit wenig Wind meist unter Motor durch schönes
Wetter gefahren. Die Nacht war klar, gegen Morgen hat uns der
Mond noch geleuchtet.
Im Morgengrauen haben wir Giglio passiert; das weiße Ungetüm
vor dem Hafen war eindeutig erkennen, obwohl wir einige Meilen entfernt waren.
Inzwischen hat es zugezogen, wir haben Segel gesetzt, zuerst die Fock,
am Vormittag dann die Genua.
Wir befinden uns hier nahe am Zentrum eines Tiefs, der Wind dreht immer wieder,
allerdings anders, als die Grib-Files uns wir - es wollen.
Deshalb sind wir jetzt am Kreuzen,
um mit kleinen Umwegen unser Ziel - Ostia - zu erreichen.

Wir fahren ca. 6 kn, und es ist schon ein bißchen wackelig.

3. Tag In Ostia 

18.05.2012 15:30

3. Tag In Ostia

41:44.3N 12:14.7E

Montag, 14. Mai 2012, BZ 1300
Log 1.362,2 sm , Wind NE, 25 kn, See 0; fest.

Gestern Abend haben wir dann den Porto Turistico di Roma, unmittelbar südlich der Tiber-Mündung,
erreicht, gefunden noch in der Dämmerung, eingelaufen dann schon im Finstern.
Der Hafen, etwa 10 Jahre alt, ist groß. Die beiden äußeren Wellenbrecher sind in der Mitte offen,
aber sie werden von zwei halbrunden Steinschüttungen begrenzt, die den Schwell brechen und damit den
Innenhafen schützen. Auf Kanal 74 angemeldet, wurden wir schon erwartet.
Aber nicht nur von den Marinai, sondern auch von unserer Crew, die uns mit 80 kg Gepäck
am Pontile L erwartete. Nach dem Einladen haben wir an unserem Platz 587 festgemacht, bei ausreichend Wind.

Heute sind kleine Instandsetzungen am Progranmm. Das Wetter ist sonnig,
Wind aus Ne, 20 - 25 kn. Es ist kühl, aber die Sonne brennt.

Es macht sich ein bißchen Urlaubsruhe breit, morgen sehen wir weiter.

Deshalb diesmal leicht bewegte Grüße von der Aqua ins kalte Österreich.

Mit M/V Clipper Newark in Genova 

18.05.2012 15:28
Mit M/V Clipper Newark in Genova

44:24.7N 08:55.4E

Donnerstag, 10. Mai 2012
Log 1.104,5 sm

Am 9. Mai ist die Newark in Genua, am Ponte Eritrea, angekommen.
Entladung war dann tags darauf, um 1800 Uhr. Der freundliche
Loadmaster Mr. Jones hat die zusammengewürfelte Crew dirigiert und nach einer halben
Stunde ist die Aqua wieder geschwommen.
Einen Platz haben wir dann in der Marina Porto Antico,
quasi in der Altstadt gefunden.

Ja, und das Reden, Telefonieren, Organisieren und Zahlen geht jetzt viel
einfacher als am letzten Standort.

1. Tag Von Genua nach Ostia 

18.05.2012 15:28

1. Tag Von Genua nach Ostia

44:18.0N 09:00.0E

Samstag, 12. Mai 2012, BZ 1015
Log 1.113,4 sm , Wind SE, 8 kn, See 1

Die Aqua ist wieder unterwegs!
Heute früh sind wir nach einem Tankstopp ausgelaufen,
nach einer zwemonatigen Pause sind wir jetzt auf der Rückfahrt -
und zwar wieder auf eigenem Kiel.

Das Wetter ist, schön, derzeit noch wenig Wind,
jetzt aus einer wenig günstigen Richtung.
Der Motor läuft brav, wir fahren 5 - 6 kn auf unser Ziel - Ostia -
zu. Dort wollen wir die Crew ein bißchen aufstocken.

Erwartungsvolle Grüße von der Aqua ins alltagsgraue Österreich

Von Freeport nach Fort Lauderdale 

18.05.2012 15:27

Von Freeport nach Fort Lauderdale

26:30,8N 80:07,0W

Donnerstag, 19. April 2012
Log 1.102 sm

Die Reparatur bei Bradford Marine in Freeport/Grand Bahama ist erfolgreich erledigt.
Aber leider sind wir in unserem Zeitplan jetzt ein Monat nach hinten versetzt -
keine Chance auf Crews, keine Chance mehr auf eine kontrollierte Rückfahrt - schade.

Wir haben uns entschlossen, die Aqua als Decksfracht über den Atlantik, nach Genua,
zu schicken.

Robert und Viktoria haben nach unserer Rückkehr im Eilverfahren US-Visa bekommen
und sind am Ostersonntag wieder in Freeport gewesen. Wie angekündigt ist die Aqua
geschwommen. Zwei Tage später war die Aqua in der Harbour Towne Marina in
Fort Lauderdale und hat auf M/V Clipper Newark gewartet.
Organisiert hat das Ganze die Firma Yachtpath, die wir nur bestens empfehlen können.

vorzeitiger Abbruch der AquAt_1112 

29.03.2012 17:21
26:31.2N 78:45.5W

Eine notwendige Reparatur und Wartezeiten in der Werft zwangen uns zum vorzeitigen Abbruch des Projektes AquAt_1112, da der Zeitplan nicht mehr eingehalten werden konnte.
Wir entschuldigen uns bei allen Gästen der nachfolgenden Törns, haben zum Großteil Ersatz gefunden, wenn auch nicht über den Atlantik.
Die Aqua wird wieder ab Mai im Mittelmeer sein.
Mit traurigen Grüssen
aqua sailing team

4.Tag In Freeport 

15.03.2012 17:42

26:31.2N 78:45.5W

Donnerstag, 15. März 2012, BZ 1100
Log 996,4 sm , Wind NE, 15 kn, See 0

Gestern Nachmittag haben wir unseren Kurs Richtung Bahamas geändert, leider wieder mit Gegenwind. Mit der Dunkelheit ist ein Gewitter gekommen, der Wind hat aufgefrischt, wir haben gerefft, dann kaum noch Fahrt gemacht; anscheinend die nächste Cold Front.

In der groben See haben wir etwas Wasser gezogen, und wir haben uns entschlossen, auf das Traumziel Nassau zu verzichten (für mich zum 2. Mal) und nach Freeport zu laufen.

Hier sind wir nach Funkanleitung eingelaufen und von einem freundlichen Pilot zu Bradford Marine gelotst worden, wo wir erwartet wurden und um 0230 festgemacht haben.

Heute früh wurden wir sehr freundlich und unbürokratisch sowohl von Customs als auch von Immigration abgefertigt.
Jetzt stehen ein paar Reparaturen am Programm, die Aqua wird herausgehoben.

Das Wetter ist das typische Kaltfrontwetter, ein bißchen Sonne, dann Wolken und Regen, wieder Wind.

Seit Lignano haben wir 8194 Meilen zurückgelegt, seit St. Lucia 2005.

An Bord alle wohlauf, Gitti und Franz verlassen uns morgen.

Unbewegliche Grüße von der Aqua ins bewegte Österreich

3.Tag Zwischen Miami und Bimini Islands 

14.03.2012 18:10

25:57.5N 79:46.4W

Mittwoch, 14. März 2012, BZ 1200
Log 923 sm , Wind NE, 15 kn, See 3

Gestern Nachmittag haben wir die Atlantic Cold Front durchfahren und sind in den normalen Nordostwind gekommen. Die See hat sich auch halbwegs beruhigt und wir segeln Nordkurs, derzeit F und (G), mit 5 - 6 kn, plus 1 - 2 kn Strom.

Inzwischen haben wir bald 26° Breite erreicht, vom Tropical Cancer haben wir uns jetzt 2 Tage entfernt. In Havana, auf etwa 23°, noch in den Tropen, war es warm, hier spüren wir jetzt schon die Kühle der Nordhalbkugel, spziell in der Nacht.

Jetzt segeln wir zwischen Florida und den Bahamas auf Nordkurs. Vor ca. einer Stunde sind wir zwischen Miami und den Bimini Islands durchgefahren, in einer Stunde werden wir an Fort Lauderdale vorbeifahren, dann noch einige Meilen, und wir können wieder Richtung Osten steuern.

An Bord alles ok.
Kühle Grüße von der Aqua ins kalte Österreich

2.Tag In den Florida Straits 

13.03.2012 16:13

23:52,4N 81:1,5W

Dienstag, 13. März 2012, BZ 1000
Log 807 sm , Wind NE, 20+ kn, See 4+

Die ganze Nacht haben wir uns langsam, aber tapfer weitergekämpft, jetzt mit Motorunterstützung.
Wie nicht anders zu erwarten, ist die typische Cold Front gekommen, wie eben damals, vor 7 Jahren auch.
Ja, wenn man auf den Horizont blickt, dann trampelt die Elefantenherde vorüber:
You will not want to be out there.

Auch im Cockpit werden die Rudergänger ordentlich gebadet, eine weitere (rote) Rettungsweste ist verbraucht.

An Bord alles ok.
Ganz nasse Grüße von der Aqua ins ganz trockene Österreich

1.Tag Havana adios 

13.03.2012 16:11

23:07,4N 82:30,0W

Montag, 12. März 2012, BZ 1400
Log 726,5 sm , Wind NE, 20+ kn, See 3 - 4

Heute Vormittag hatten wir eine kurze Einladung im Yachtclub Hemingway. Commodoro Escrich hat mit uns ein interessantes Gespräch geführt, dann haben wir die Clubstander ausgetauscht.

Gegen Mittag haben wir getankt und sind zur Zollmole gefahren, dort trennen wir uns von Lisa und Uli.
Bei festem Wind durchfahren wir den Kanal, setzten Segel: (F), (((G))). Wind und See kommen genau entgegen, der Golfstrom hilft uns ein bißchen; es ist recht mühsam.

An Bord alls ok.
Windige Grüße von der Aqua ins windstille Österreich

7. Tag in Havana 

11.03.2012 09:50

23:05,3N 82:29,9W

Samstag, 10. März 2012, BZ 1200
Log 722,1 sm , Wind ESE, 2 kn, See 0
fest Marina Hemingway, Kanal 2, Platz 233

En La Habana -
Jetzt sind wir hier!
Gestern, kurz nach Mittag, haben wir dann gewendet und bei zuerst 15, dann 20 kn Wind mit (F) und ((G)) das Ziel, die Ansteuerung von Marina Hemingway, fast anliegen können. ETA war etwa 2000, also gerade noch in der Nacht. Spannend, denn von der letzten Einreise 2005 wußte ich, dass die Ansteuerungsfeuer nicht brennen. Die Tonne liegt auf ca. 35 m Tiefe, und ist ein Kabel von den Korallenköpfen entfernt, bei ca. 1,5 kn Quer-Strom.
Ja, und die Einfahrt geht durch die Korallen (0,8 m KT) und ist ca. 60 m breit.

Und dann ist der gute Wind gekommen, 22, 25 kn (allerdings entgegen, und See 4), durchs Wasser 7+ kn, mit Strom 9+ kn üG, direkt aufs Ziel zu, und so, wie die Sonne im Westen untergeht, zisssschen (und spritzen und platschen) wir gegen Osten, Havana entgegen.
Und wirklich, punktgenau treffen wir die blitzende Tonne, in 50 m Abstand bergen wir Fock und Groß, tuchen ganz schnell auf, und in der dunkelnden Dämmerung steuert Gitti durch den engen Kanal, beim letzten grünen Feuer an backbord ist es stockdunkel!

Um 1910 liegen wir stockdunkel längsseits an der Zollmole, stockdunkel auch im Boot, weil das Kabinenlicht gerade ausgegangen ist.

Nun - zuerst Immigration, er spricht spanisch, wir englisch, deutsch, italienisch, französisch. Nachdem ich unsere Visa vorgezeigt habe, wird vertagt, zurück zum Boot, warten auf den Sanitätsoffizier. Er kommt an Bord, wir beleuchten ihn mit Taschenlampen, eine ausführliche Befragung und Belehrung erfolgt, woher, wohin, welcher Abfall, wo ist der Schwarzwassertank, wo ist die Bilge, funktioniert der Kühlschrank, welche Art von Desalinator, und Achtung: entsalztes Wasser darf über längere Zeit nicht
getrunken werden. Müllsäcke dürfen entsorgt werden, müssen aber fest verschlossen sein (in Jamaika nicht: dort darf mitgebrachter Müll NICHT entsorgt werden!)

Der Officer ist äußerst freundlich, spricht gut englisch und - Austria ist ihm vertraut, er hat in Bratislava studiert!

Dann kommen Capitania und Aduana, drei Officers, eine(r) davon weiblich, äußerst hübsch und charmant, mit ausreichenden Englisch-Kenntnissen. Es kommen viele Formulare, das Boot wird (immer mit Taschenlampen) durchsucht. Unsere Seenot-Signalmittel werden aufgenommen, gelistet und vom Capitano in Verwahrung genommen. Die Funkgeräte, GPS, Sat-Telefone werden versiegelt.

Dann zurück zur Grenzpolizei: Unsere Crewliste wird akzeptiert, es werden aber noch die Daten "Beruf" und "Sozialversicherungsnummer" aufgenommen; die Visa werden sehr wohlwollend zur Kenntnis genommen, gestempelt.

Zurück zum Boot, die freundliche Dame von der Capitania hat beim Dockmaster unseren Liegeplatz
bestellt und gibt bekannt: Kanal 2, Platz 233. Die Marina Hemingway ist groß, ganz anders als das, was wir sonst kennen: 4 Kanäle, jeweils 5 Kabel lang, links und rechts mit Liegeplätzen. Und diesmal ist die Marina voll, VOLL: Wir bekommen den letzten Platz!

Ja, der Dockmaster Miguel Bosch erwartet uns schon, hilft beim Festmachen. Wir liegen gegenüber dem Lokal, das vor 7 Jahren um 0400 noch Buccanero ausgeschenkt hat. Und beim Aussteigen eine Überraschung: der Elektriker Ruben begrüßt mich, wie vor 7 Jahren, beim ersten Besuch!

Und noch eine Überraschung: Kaum ausgestiegen umarmt mich schon Viktoria: perfect timing!

Inzwischen ist es 2300 geworden, mit 722,1 Meilen schließen wir das Logbuch dieser Reise.

Miguel ermöglich noch ein chinesisches Essen im nahegelegenen Restaurant, allerdings ohne Buccanero.

Heute Früh sind noch zwei Beamte vom Agrar-Ministerium gekommen und haben ganz detailliert nach Fleisch, Fisch, Käse, Obst, Gemüse gefragt, jeden Erdapfel und jede Orange manuell kontrolliert und schließlich auch die Kühle im Kühlschrank gelobt.

Jetzt haben wir unsere Sachen schon ein bißchen abgespritzt und zum Trocknen aufgehängt - obwohl das an Land hier nicht erlaubt ist!

Hier befinden wir uns in guter Gesellschaft, rundherum Fernsegler, aber diesmal gehört unsere Reise zu den weiteren, 7.920 Meilen, und das wird in den Gesprächen auch gewürdigt.


Heute wird nicht mehr gearbeitet, nur noch relaxed; Arbeit ist dann morgen.

An Bord alls ok.
Relaxte Grüße von der Aqua ins geschäftige Österreich


6.Tag In der Straße von Florida 

09.03.2012 18:31

23:26,6N 83:14,7W

Freitag, 9. März 2012, BZ 1200
Log 678 sm , Fahrt 6 kn, Kurs 55.
Wind ESE, 20 kn, See 3-4

Nach einer kurzen Ruhepause gestern Nachmittag hat der Wind durchgeblasen, zwischen 18 und 25 kn, immer aus Osten. Die Wellen sind hoch und steil, zum Teil haben wir mit Motorunterstützung 3 kn durchs Wasser gemacht.
Unser Ziel war, 25, 30 Meilen von der Küste Abstand zu gewinnen, um den Strom als Helfer zu bekommen. Und wirklich, ab Mitternacht hat er uns mit 1 bis 2 Knoten geschoben, aber der Druck ist so groß
geworden, dass wir die Fock bergen mußten. Die Nachtwachen waren nicht einfach.
Gegen Morgen haben wir die Fock wieder gesetzt, aber Wind und Wellen sind so stark, dass wir die Fock dann gerefft haben.
Seitdem fahren wir mit 5 kn, ca. 7 kn über Grund, Richtung 50°.
Jetzt ist unser Ziel noch ca. 50 Meilen entfernt, aber noch können wir es nicht anliegen.

5.Tag - 2 Golfstrom und Passat 

08.03.2012 22:49


22:12,6N 84:54,7W

Donnerstag, 8. März 2012, BZ 1200
Log 560,4 sm , Fahrt 6 kn, Kurs 25.
Wind E, 20 kn, See 3

Jetzt sind wir unterwegs Richtung Osten, unser Ziel ist Hanava, die Perle Kubas. Nördlich von Kuba, am südlichen Rand des Golfs von Mexico, wo der Golfstrom aus dem Nordäquatorialstrom geboren wird, fahren
wir jetzt, hart am Wind, gegen den Nordost-Passat. Der Wind kommt mit 20 kn entgegen, Wellen Stärke 3, und steil. Aber der gute Strom schiebt uns mit 1 - 2 kn an, wir kommen vorwärts, wenn auch
sehr mühsam. Unter Fock, Groß 2x gerefft, fahren wir 6,5 kn durchs Wasser, aber leider stimmt die Richtung nicht.

Das Wetter ist stahlend, aber naß. So brav die Aqua eintaucht, ein kleiner Steuerfehler und sie wird unverdient mit Schlägen gestraft. Deshalb fahren wir auch nicht die höchste Höhe, wir wollen Boot und Crew etwas schonen.

Ja, und navigieren müssen wir jetzt auch wieder ein bißchen:
LES 4 - MSG 15936 - MetWarn/Fore Urgent Call to Area: 4 - PosOK
Eik LES 8-MAR-2012 00:28:39 348241
NAVAREA IV 99/12(GEN).
SPACE WEATHER.
1. STRONG SOLAR RADIATION STORM IN PROGRESS
UNTIL 081000Z MAR. EXPECT INTERMITTENT
HF RADIO AND SATELLITE NAVIGATION SERVICES.
CAUTION ADVISED.
2. CANCEL THIS MSG 081100Z MAR.

LES 4 - MSG 15969 - MetWarn/Fore Safety Call to Area: 4 - PosOK
Eik LES 8-MAR-2012 15:03:10 403378
NAVAREA IV 100/12(GEN).
SPACE WEATHER.
1. HF COMMUNICATIONS AND GNSS POSITIONAL INFORMATION
MAY BE DISRUPTED BY THE EFFECTS OF SOLAR FLARES.
2. DURING INCIDENTS AT SEA, MARINERS SHOULD CHECK THEIR
POSITION USING ALL ALTERNATE MEANS AVAILABLE.
3. CANCEL THIS MSG 101200Z MAR.

An Bord alls ok.
West-Östliche Grüße von der Aqua ins östliche Österreich

5.Tag Wieder ostwärts nach 7.738 Meilen 

08.03.2012 17:30


21:52N 84:58W

Donnerstag, 8. März 2012, BZ 0830
Log 540,6 sm , Fahrt 4 kn, Kurs N.
Wind NE, 10 kn, See 2

Um 0830 BZ haben wir Cabo San Antonio auf Nordkurs passiert. Nach Tagen mit genug Wind und See haben sich die Elemente hier am Westkap von Kuba beruhigt. Völlig unspektakulär durchfahren
wir den berüchtigten Yukatan-Kanal. Die Aqua wendet sich nun wieder nach Osten, jetzt nach knapp 5 Monaten, und 7.738 Meilen heißt es nicht mehr "westwärts".

An Bord alles ok.
Gerührte Grüße von der Aqua ins unberührte Österreich.

4.Tag Richtung Cabo San Antonio 

07.03.2012 18:40


20:21.2N 83:37.8W

Mittwoch, 7. März 2012, BZ 1200
Log 434 sm , Fahrt 6 kn, Kurs 310°.
Etmal geloggt sein gestern 1200 BZ: 144 Meilen.
Wind NE, 25 - 30 kn, See 4+

Seit gestern keine Änderung, Wellen und Wind, Wind und Wellen. 25 kn, dann wieder mehr, derzeit kein Ende in Sicht. Nun steht fest, dass wir auf den abstecher nach Brasielein verzichten müssen, wir sind zu langsam - schade.
Damit wird Cabo San Antonio, westlichster Zipfel von Cuba, auch der westlichste Punkt unserer langen Fahrt. Jetzt sind wir noch 124 Meilen entfernt.

An Bord alles ok.
Nasse, wackelige Grüße von der Aqua ins trockene, feste Österreich

3.Tag Passieren Gand Cayman Islands 

06.03.2012 21:16


18:57.8N 81:21.4W

Dienstag, 6. März 2012, BZ 1200
Log 290 sm , Fahrt 7-8 kn, Kurs 300°.
Etmal geloggt sein gestern 1200 BZ: 164 Meilen.
Wind NE, 25 - 30 kn, See 4+

Gestern Nachmittag hat es sich dann rasch eingetrübt, und Wind aus NE ist gekommen. Unter Fock und Groß sind wir flott gefahren, die Wellen haben zugenommen. Am Nachmittag haben wir ein Reff eingesteckt.
Um Mitternacht ist dann der Druck zu groß geworden, 25 - 30 kn Wind, See beachtlich. Mit Unterstützung der Wache B haben wir ein zweites Reff eingebunden, mit einigem Druck weitergesegelt, zum Teil schnell, aber meist hoch bergauf.

Wind und Wellen halten die ganze Nacht, auch am Vormittag keine Änderung:Wind 25 - 33+ kn, See 4+, F, ((G)). Es schien alles bestens unter Kontrolle, aber dann, ein Knall: das Fockfall ist gerissen!

Wir haben rasch die Fock geborgen, das Spi-Fall präpariert, ein Reff in die Fock gebunden und wieder gesetzt.

Derzeit sind wir wieder mit 7+ kn unterwegs, Richtung Cabo San Antonio,knapp (10 sm) vorbei an Grand Cayman. Die Sonne zeigt sich wieder und wir hoffen auf "normalen" Passat.

An Bord alles ok.
Grüße von der Aqua ins trockene Österreich.

2. Tag Im Yukatan-Meer 

06.03.2012 14:35


17:55.6N 78:41.0W

Montag, 5. März 2012, BZ 1200
Log 125,9 sm , Fahrt 5-6 kn, Kurs 295°.
Wind E, 3 - 5 kn, See 2+

Die erste Nacht haben wir jetzt hinter uns, in der Früh den letzten Zipfel des schönen Jamaika passiert.
In der Nacht haben wir mehrfach Kurs geändert, vor dem Wind gekreuzt (Wind 20 kn, See 3+; F, (G)), gegen Morgen hat der Wind nachgelassen. Dann haben wir ausgeschüttet, ausgebaumt, ..., keine Chance mehr,
der Wind ist weg. Das Wetter ist stahlend schön und entsprechend heiß, und wir motoren seit einer Stunde mit 5 bis 6 Knoten Richtung 295°.

Unser TriData ist seit Kingston total verstellt, zeigt Fuß, Farenheit, Geschwindigkeit viel zu wenig. Nach einigem Suchen und Drücken stimmt ein Teil der Anzeige wieder, aber der "ewige" Logstand ist weg. Jedenfalls sind auch unsere Meilen bisher nicht ganz richtig.

An Bord alles ok.
SF 50 Grüße von der Aqua ins SF 1 - 3 Österreich.

1. Tag Leaving Kingston 

06.03.2012 14:29


17:52.5N 76:51.7W

Sonntag, 4. März 2012, BZ 1500
Log 9,0 sm (!), Fahrt 5-6 kn, Kurs 210°.
Wind SE, 20 kn, See 3

Um 1200 BZ haben wir nach dem Tanken den ruhigen, freundlichen Royal Jamaica Yacht Club verlassen, um ein letztes Mal weiter Richtung Westen zu ziehen. Der freundlichen Managerin Patricia haben wir den NCA-Stander für ihre Sammlung überreicht. Sie hat ihn mit charmantem Lachen entgegengenommen.

Mit ausreichend Wind, an der engsten Stelle von vorn, kämpfen wir uns unter Groß und Maschine aus dem Hafen und zwischen Korallenköpfen durch den South Channel. Vor uns ist der Himmel strahlend, hinter uns ballen sich Wolken, Kingston verschwindet im Dunst. Neben uns die 3 Fathom Bank, die letzte seichte Stelle im South Channel. Das Wasser ist hellblaugrün, aber unruhig; es spritzt und alles ist naß.
Derzeit fahren wir unter Fock und Groß am Wind, wir müssen noch das südlichste Kap von Jamaika runden, bevor wir wirklich West aufnehmen.


An Bord alles ok.
Warmsalzige Grüße von der Aqua ins kaltsalzige Österreich.

7. Tag, In Kingston 

04.03.2012 14:05

In Kingston
17:56.7N 76:46.4W

Die Aqua ist wieder "online"!

Nach unserem Computerausfall ist die Aqua (hoffentlich) wieder "online". Gitti hat den alten (Brasilien-)Computer mitgebracht, und nach einem Tag Installation scheint es wieder ok. Zuletzt sind wir südlich von Haiti vor dem Wind gekreuzt, haben Gewitter abgeschüttelt  (im wahrsten Sinn des Wortes). Dann hat der Wind nachgelassen (17 - 22 kn), etwas gedreht, wir sind unter Spinnaker gegangen. Schon das Setzen war nicht ganz einfach, der Wind hat den Spi auf halber Höhe erwischt, die dicke Blase hat uns längere Zeit fest aufs Ohr gelegt. Dann ist aber alles sehr gut gegangen, 7 bis 8 kn, so tief wie möglich. Kurz vor 2000 Uhr haben wir einen nahe passierenden Frachter durch beleuchten des Spis mit dem Decklicht gegrüßt. Leider hat der Wind dann südlicher gedreht, um 2000 haben wir uns zum Bergen entschlossen. Obwohl stockdunkel, war alles sehr gut vorbereitet, Licht an, Lee-Achterholer herinnen, Baum abgetoppt und vorgerichtet, Spi aufgestochen, Fall gefiert, ... - aber leider, so sehr wir ziehen, das Fall rührt sich keinen Millimeter! Was tun? Aufentern, abschneiden? Aber inzwischen wird der Winddruck mehr, das Boot ist
kaum zu steuern. Zuerst holen wir mit letzter Kraft (und rauchenden Handschuhen - GottseiDank) das Unterliek über den Großbaum und binden so den unteren Teil des Spis in Luv zum Mast. In Lee, hinter dem Großsegel, bleibt eine Blase, aber durch das ständige Hin und Her dreht er sich immer weiter ein und die Blase wird kleiner. Dann heißt es aufentern, zuerst mit dem Fockfall, das rasch zur Hand ist. Oben zeigt sich dann sofort das Problem:Die Schot ist seitlich zwischen Rolle und Käfig des (Seldon-)Blocks gerutscht und klemmt völlig unbeweglich. Am Fockfall hängend läßt sich die Sache zwar genau sehen, aber nicht
beheben, ich bin zu tief. Die Crew arbeitet rasch: Die Dirk wird ausgehängt (vom ausgebaumten Groß),
ein Snatchblock in die Lochschiene gesetzt, die Dirk umgelenkt und mir heraufgegeben; ich kann
mich umhängen und nach fieren des Fockfalls an der Dirk den letzten Meter noch aufsteigen.
Jetzt schäkle ich den ganzen Block ab, der Spi kann nach unten geholt werden, leider nur, wenn ich
Hand über Hand das Fall aus dem Baum heraushebe. Jedenfalls, nach ca. 1 1/2 Stunden ist der Spi herunten. Ein großes Lob dem Ruderänger, der das Pendeln die meiste Zeit hat verhindern können.
Jetzt noch rasch auf den neuen Kurs halsen - aber leider bricht der Schäkel, der die Blöcke der Großschot mit dem Travelerwagen verbindet! Auf dem neuen Kurs fahren wir unter Motor, mit ausgebaumten Groß, Wind um die 20 kn, direkt auf unser Ziel zu, noch ca. 90 Meilen. Die weitere Nach bleibt unverändert, eigentlich ruhig, bis auf Wellenberge, die immer wieder dazwischenfahren und das Boot fest schütteln.
Im Morgengrauen dann der Landfall, Jamaika in Sicht! Ca. 30 Meilen fahren wir am Land entlang, immer wieder von Regenschauern beim Fotografieren behindert, bis Kingston, unser Ziel auftaucht. Die Regenwolken sind inzwischen weg, die Sonne strahlt, das Meer tiefblau - und der Wind nimmt zu! Bei gut 25 bis 27 kn durchfahren wird den East Channel, zwischen Tonnen und Korallenbänken, direkt vom dem Wind, mit 8, 9 kn Fahrt, dazwischen immer wieder am Surfen. Und fast die ganze Einfahrt begleitet und ein lustiger Delfin, schnaubend und springend.Die Einfahrt ist navigatorisch einfach, hinter einer langen Halbinsel, den Palisadoes, bergen wir das Segel und funken mit der Coastguard. Nach vielem Hin und Her sollen wir zu Morgans Harbour (von uns aus in direkter Sicht), aber dort ist kein Platz, die Stege vergammelt, niemand nimmt Notz von uns. Jetzt entscheiden wir uns, zum Royal Jamaican Yacht Club weiter zu fahren, der auch hinter den Palisadoes, jedoch ca. 5 Meilen weiter innen liegt.Ja, dieser Hafen ist sehr groß, und der Wind wird mehr. Zuletzt motoren wir gegen 30 kn, kurz einmal 35 kn, gegen die kurze, steile Welle. Um 1400 erreichen wir dann den RJYC, mit Holzstegen unter Mangoven, mit Strom und Wasser, mit freundlichen Nachbarn, die beim Anlegen gern helfen, Eddy aus Kingston und Paul aus Florida.
Hier ist das Wasser warm und ruhig, nur der Mast steht im Wind und singt. Von einem schattigen Platz unter Bäumen beobachten uns schon zwei Zollbeamte, die ganz genau gewußt haben, dass wir kommen. Der erste Teil des Einklarierens findet auf der schattigen Terrasse des RJYC statt, neben einem hellblauen Pool. Die Anzahl der Papiere ist groß, mir gehen alle Crewlisten aus, und alle Kopien von diversen Bootspapieren. Dann geht es zum Boot, hier wird weiter administriert. Aber am Abend kommen noch die Beamten der Grenzpolizei und des Sanitätsdienstes, nochmals der Zoll. Und sie kündigen sich für Samstag nochmals an. Ja, es dauert, aber alle sind - zum Teil sogar sehr - freundlich. Am Abend besuchen wir noch ein bekanntes Einheimischen-Lokal in Kingston, Pork, Chicken, Fish am Holzrost gebraten, mit Sweet Potatoes und Red Stripe. Von Gernot und Arnulf verabschieden wir uns, Elisabeth und Uli sind schon hier, Gitti kommt vom Flugplatz direkt ins Lokal. Dann ist ein Tag Putzen, Reparieren, Rasten (?) geplant.

Insgesamt war die geloggte Distanz 1.006,3 Meilen. Wir sind echt froh, dass der Hafen so groß ist!Unterwegs waren wir 5 Tage und 20 Stunden (bis Port Royal Harbour), ein Schnitt von knapp unter 7,2 Knoten.

 Dockside-ige Grüße von der Aqua ist kontinentale Österreich

6. Tag, EDV Probleme 

01.03.2012 18:38


17:30.0N 74:24.5W
Donnerstag, 1. Mar. 2012, 1200 BZ, Log 9.754,0 sm
Etmal 165,5 sm seit gestern 1200 geloggt,DtD 135;

Wegen EDV Problemen nur Positiosmeldung

Kurs 260, Fahrt 6kn, ausgebaumte Fock und Gross, Wind E 20kn
Karibikstimmung

An Board alles ok
Gruß Aqua

5. Tag, Es bleibt wackelig und windig 

29.02.2012 18:14

17:3.2N 72:10.3W
Mittwoch, 1. Mar. 2012, BZ 1200, Log 9.588,3 sm
Etmal 175 sm seit gestern 1200 geloggt
DtD 228; seit unserem Start haben wir uns dem Ziel um 662 Meilen genähert.

Wieder eine anstrengende Nacht!

Gestern Mittag (es war Dienstag!) haben wir bald das Reff ausgeschüttet
und sind mit dem Passat bei 20 bis 25 kn schön unseren Kurs gefahren.
Gegen Abend hat der Wind wieder zugenommen, wir haben gute Fahrt gemacht,
allerdings ein bißchen zu hoch.

In den letzten Stunden vor Mitternacht ist der Druck immer stärker geworden,um 2400 haben wir uns zum Reffen entschlossen.Leider wieder nicht so einfach, die Sorgleine des Vorliekstreckers hat sich mit der Fock-Luvschot verknotet, war nur noch mit dem Küchenmesser zu klarieren - bei 30+ kn, 3 - 4 m Wellen, stockdunkler Nacht. Um das Boot halbwegs unter Kontrolle zu halten, haben etwas höher angelegt,
mit dem Erfolg, dass unser Kurs auf die Dominikanische Insel Beata zielt; deshalb haben wir um 0200 den Kurs Richtung Süden geändert, um vorbei zu treffen und um Tiefe zu gewinnen.
Ja, und in der Früh ist das Spi-Fall lustig in Lee herumgeflogen. Im Segel stehend konnten wir es nach mehreren Versuchen doch bergen.
Seit Tagesbeginn sind wir wieder auf unserem Kurs, ca. 285°, 6 - 7 kn, unter Fock und Groß, 1 Reff.

Am Vormittag wieder Touristenwetter, 22 - 27 kn, beachtliches Gewelle. Die Wogen rollen auf uns zu, brechen zu weißem Schaum, Wasser dunkelblau, von feinen Schaumstreifen durchzogen. Manchmal schimmern und glänzen sie in der Sonne wie kleine Schihänge. Die letzten Vormittagsstunden haben wir mit Sonnenbeobachtungen verbracht, spannend bei dem Wetter. Aber gerechnet wird erst noch.

Jetzt sind wir ca 60 sm südlich von Haiti,
noch 268 Meilen nach Kingston.

An Bord alles ok,
unruhige Grüße von der Aqua ins beruhigte Österreich

4. Tag, Atlantic Cold Front 

28.02.2012 20:14

16:53.5N 69:20.0W
Montag, 28. Feb. 2012, BZ 1200, Log 9.414 sm
Etmal 170 sm seit gestern 1200 geloggt
DtD 429; seit unserem Start haben wir uns dem Ziel um 501 Meilen genähert.

Diesmal gibt es einiges zu berichten von der Aqua. Gestern vormittag war im Norden ein breiter Wolkenschirm aufgetaucht, ganz anders als die Wattebausche, die der Passat sonst in Streifen über
den Himmel bläst. Am Nachmittag nimmt der Wind etwas zu, die Wellen werden höher. Von der Plattform  beim Abwaschen) aus ist es lustig, über die Hänge hinauf zu schauen. Die Sonne verschwindet hinter einem hohen Dunst, darunter noch vereinzelt Bausche. Der Wind ist jetzt etwas unstetig, er ändert die Richtung um 10, 15°, bläst mal mit 22 kn, mal mit 30, auch darüber.

Dann bleibt er einige Zeit unter 25 kn, wir schütten das Reff aus. Aber möglicherweise voreilig: er kommt wieder, mit 30 - 35 kn, und fahren in den 4 Stunden der Abendwache über 32 sm durchs Wasser. Aber der Druck wird mehr, deshalb entschließen wir uns, um 2200 wieder ein Reff einzustecken. Ja, bedeckt und stockdunkel, See 3 - 4, nicht so einfach. Die Leinen sind zwar bei der Hand, aber das Anluven dauert, die Aqua schaukelt und - ein scharfer Knall - plötzlich ist die Genua in der Mitte geplatzt!

In der Nacht haben wir dann die Reste am Vorstag festgemacht und sind bis zum Morgen (G) gefahren, zwischendurch trotzdem auch 8 kn, leider nur selten.An Vormittag stellt sich wieder das touristische Passatwetter ein. Da macht es dann Spaß, Fock und Backstag zu setzen. Bei relativ stetigen 20 kn fahren wir jetzt F,(G) mit 6 - 7 kn durchs Wasser.
.....
.ATLC S OF 22N E OF 64W NE TO E WINDS 30 TO 35 KT.
SEAS 12 TO 15 FT IN NE SWELL.
.....
Jetzt sind wir ca 80 sm südlich von Hispaniola, dem wir uns bis auf 25 sm nähern werden. In der Nacht haben wir die Streckenmitte passiert, noch 429 Meilen nach Kingston.

An Bord alles ok,
fetzige Grüße von der Aqua ins geordnete Österreich

3. Tag, Squals: Regen und Wind und Wellen 

27.02.2012 18:09

16:7.5N 66:32.6W
Montag, 27. Feb. 2012, BZ 1200, Log 9.244,4 sm
Etmal 175 sm seit gestern 1200 geloggt
DtD 595; seit unserem Start haben wir uns dem Ziel um 335 Meilen genähert.

In der Nacht hat der Wind etwas zugenommen. Kleine schwarze Wolken ziehen vorbei und lassen den Wind drehen; die Rudergänger sind da gefordert. Gegen Mitternacht erwischt uns so eine Wolke: Keine Chance mehr auf Ölzeug, keine auf reffen. Ein paar Minuten Guß bei 30+ kn; alles naß, auf Nordkurs (statt 300°)
die mühsam erkämpfte Tiefe verloren.
Dann beruhigt die Sache sich wieder auf 20 - 25 kn.
Gegen Morgen nimmt der Wind zu, 27 - 30 kn, das Boot schießt ein paar Mal auf, die Wellen wachsen weiter. Zum Wachwechsel um 0600 stecken wir ein Reff ein, die Genua ist 1,5 m eingerollt.

Der Strom hilft uns auch, wir nähern uns rasch unserem Ziel. Die geloggte Distanz am Sonntag (0000 - 2400) war 175 sm, über Grund allerdings 189 sm.

Jetzt sind wir gerade 100 sm südlich von Puerto Rico, tief im Karibischen Meer. Wir fahren jetzt - je nach Wind und Welle - zwischen 6 und 7 kn, bergab auch 8 und 9. Ja, manchmal kommt ein kleiner Hügel von hinten. Und bergab geht es dann wirklich gut.
Dunkelblaue, fast schwarzblaue Wogen mit weißen, schäumenden Kronen schieben die Aqua vorwärts. Von den Kronen legen sich weiße Sreifchen in Windrichtung und wir beobachten interessiert, wie die Wellen über das Heck Aqua steigen - und dann doch noch sanft das Heck heben und unterhalb durchtauchen. Und manchmal sieht man den hellen Himmel grünlich durch die Wellenkämme scheinen.
An Bord alles ok,
hügelige Grüße von der Aqua ins bergige Österreich

2. Tag, Unterwegs im Passat 

26.02.2012 18:51

2. Tag, Unterwegs im Passat

15:00.0N 63:43.3W
26. Feb. 2012, BZ 1200, Log 9.071,3 sm
153 sm seit gestern 1530 geloggt

Der Passat ist uns treu geblieben, seit dem Start segeln wir in gleicher Richtung. In der Nacht hat der Wind zeitweise auf über 25 kn aufgefrischt, die See bleibt hoch und ungleichmäßig. Damit wir halbwegs fahren können haben wir 1 Meter Genua eingerollt. Laut GPS bewegen wir uns über Grund mit 7+, auf 8 kn, leider nicht ganz Richtung Ziel. Obwohl wir anfangen uns zu gewöhnen, sind wir doch noch ein bißchen müde.

Jetzt strahlt uns die Sonne, herinnen 32°+
An Bord alles ok,
liquide Grüße von der Aqua ins solide Österreich

1. Tag, Leaving St. Lucia 

26.02.2012 18:46

14:7.4N 61:5.1W
25. Feb. 2012, BZ 1620, Log 8.924,5 sm

Die Aqua segelt wieder Richtung Westen! Heute, gegen 1500 BZ, haben wir nach dem Ausklarieren und Tanken St. Lucia verlassen, und damit die Windward Islands. Mehr als 2 Monate war die Aqua jetzt hier, nun geht es weiter. Unser nächstes Ziel ist Kingston, Jamaika, 930 Meilen Richtung 285°.
Mit Wind 20 kn, fast von hinten, und See 3 - 4, fahren wir um die 7 kn. Wir haben jetzt die alte Genua gesetzt und das Groß, fahren ziemlich tief und werden trotzdem geschüttelt.
Nach einem starken Regenguß im Hafen ist es jetzt heiter und warm. Aber wir müssen uns jetzt erst ein bißchen an die Wellen gewöhnen.
Unsere Bordzeit haben wir mit UT-5 festgelegt, es ist die Zeit von Kingston und von Havana, 6 Stunden früher als in Österreich.

Ja, welche Grüße schicken wir jetzt?
An Bord alles ok, warmschaukelnde Grüße von der Aqua ins kühlfeste Österreich

19. Tag, am Ziel - arrivati 

16.12.2011 15:39

14:4.45N 60:56.9W
16. Dez. 2011, BZ 1230, Log 8.430 sm


Es ist geschafft - wir sind am Ziel!
Um 10:45 BZ haben wir in Rodney Bay Marina angelegt, nach 18 Tagen 18 Stunden 45 Minuten, und 3.284 Seemeilen, mit einem Gesamtschnitt von 7,3 kn, haben wir unser Ziel erreicht.

Von der Gesamtdistanz haben 2.814 unter Segel zurückgelegt, davon wieder 1.014 unter Spinnaker.

Jetzt gibt es zuerst eine kleine Feier, dann wird einklariert und aufklariert.

Cari amici, siamo arrivati!
Dopo 18 giorni 18 ore 45 minuti, dopo 3.284 miglia dalle Canarie, e totalmente 6.189 miglia da Punta Faro,
siamo qui, nel Caraibi.
Tutto bene
Cari saluti da Vittoria e Bernardo e ci rivediamo a Lignano in maggio

Derzeit Wind ?, ? kn, See ?, Kurs fest.

An Bord bei 29+° alles ok,
vorerst die letzten Grüße von der Aqua

19. Tag - im Karibischen Meer 

16.12.2011 12:54
14:8.2N 60:56.2W 16. Dez. 2011, BZ 0925, Log 8.423,1 sm Dist to Dest 6 sm Heute früh, 05:30 BZ, sind im nächtlichen Dunst die ersten amerikanischen Lichter aufgetaucht LAND IN SICHT! nach 3.250 sm seit den Kanaren. Um 09:25 haben wir die Nordspitze von Saint Lucia gerundet und sind jetzt im KARIBISCHEN Meer. Derzeit Wind NE, 5 - 7 kn, See 2+, Kurs Sicht, 6+ kn, 4JH5. An Bord bei 30,8° C alles ok, erste karibische Grüße von der Aqua in das altweltliche Österreich

18. Tag, das Ziel rückt nahe 

15.12.2011 15:35

13:50.7N 58:17.1W
15. Dez. 2011, BZ 1200, Log 8.271,1 sm
Etmal seit gestern, 12:00, ca. 163 sm
Dist to Dest 156 sm

Gestern, am frühen Nachmittag, haben wir die 3000. Meile passiert - eine weite Strecke.

Im Laufe der Nacht hat der Wind auf NW gedreht, 5 - 7 kn; sonst alles unverändert.

Inzwischen sind Position und Ziel schon im selben Kartenausschnitt, sehr einfach zum Zeichnen. Aber auch sonst nähern wir uns (körperlich und geistig) dem Ziel.
Distance to Destination 156 sm - geradezu adriatische Größenordnungen!

Hafenhandbücher werden gelesen, der nächste Pack Seekarten wird herausgeholt.
Ja, und wenn alles wie geplant verläuft, treten wir in ein paar Stunden die letzte von 19 Nachtwachen an.

Derzeit Wind NW, 5 - 7 kn, See 2, Kurs 277°, 6+ kn, 4JH5.

An Bord bei 31+° alles ok,
erwartungsfrohe Grüße von der Aqua in das christkindliche Österreich

17. Tag, Passat ade 

14.12.2011 16:33

13:33.0N 55:34.1W
14. Dez. 2011, BZ 1200, Log 8.108,0 sm
Etmal seit gestern, 12:00, ca. 161 sm
Dist to Dest 314 sm

Gestern Nachmittag hat uns der Passat im Stich gelassen. Wellen, 3, 4 m hoch, schräg von der Seite, Wind zwischen 5 und 10 kn, so kann man nicht segeln.

Jetzt haben wir endgültig auf Motorantrieb umgestellt, nach 2.821 (-7) Seemeilen, davon 1.014 unter Spinnaker, fahren wir unter Motor Richtung Ziel.

In der Nacht haben wir noch einige Squalls "abgewettert", alles in Regenwasser gebadet, sonst nichts los.

Die See ist gegen Morgen ruhiger geworden, seit 09:00 arbeitet unser 7. Crewmitglied am Ruder.

Derzeit Wind E, 5 - 9 kn, See 2+, Kurs 275°, 6+ kn, 4JH5.

An Bord bei 32+° alles ok,
brummelnde Grüße von der Aqua in das vorweihnachtlich-stille Österreich

16. Tag - Angestrengt im Passat 

13.12.2011 15:19
13:14.7N 52:58.4W 13. Dez. 2011, BZ 1200, Log 7.947,0 sm Etmal seit gestern, 12:00, ca. 165 sm Dist to Dest 467 sm Derzeit fahren wir an der Südseite eines Tiefdrucktrogs entlang. Der Passat setzt sich mal mehr, mal weniger durch, aber er ist begleitet von lästigem Gewelle, das die sanften Wogen ziemlich durcheinanderbringt. So schaukeln wir, bald 4 kn, dann wieder 7 kn, unter Gequietsche und Geknarre, so cirka auf unser Ziel zu. Einfach ist es nicht, denn neben fast keinem Wind gibt es auch stärkere Blaser und Dreher, Barometersprünge, Regengüsse und Segelwechsel (3 x diese Nacht). Derzeit Wind E, 11 - 15 kn, See 3++, Kurs 290°, 6+ kn, Ge, G. An Bord bei 31+° alles ok, müde Grüße von der Aqua in das ausgeruhte Österreich

15. Tag, Alltag im Passat 

12.12.2011 16:28
13:14.4N 50:31.0W 12. Dez. 2011, BZ 1200, Log 7.781,6 sm Etmal seit gestern, 12:00, ca. 184 sm Dist to Dest 608 sm Seit gestern Mitternacht alles unverändert. Im Passat pflügt sich die Aqua durch die Wellen(berge), mit 6, 7, manchmal 8 kn, vor dem Wind, unter Groß und ausgebaumter Genua. Alles unter Kontrolle. Gestern um 16:00 Uhr haben wir 2 Wochen auf See vervollständigt, 2.483 sm, davon 7 unter Maschine. Seit einigen Tagen durchfahren wir immer wieder Flecken von Tang. Nach einer genauen Bestimmung mit Viktorias Proviantfibel handelt es sich um "Sargassum", einer Seepflanze, die bis ca. 60 m Tiefe vorkommt. Das besondere sind kleine Kügelchen, die Luft enthalten und diese Pflanze damit schwimmfähig (und reiselustig) machen. Laut Proviantfibel ist Sargassum in Korea eine Spezialität, wir haben es gleich versucht. Naja, es geht so. Derzeit Wind E, 16 - 18 kn, See 3+, Kurs 270°, 7+ kn, Ge, G. An Bord bei 31,5° alles ok, Alltags-Grüße von der Aqua in das vorweihnachtlich andächtige Österreich

14. Tag, Fetzenparade 

11.12.2011 15:12

14:01.0N 47:34.5W
11. Dez. 2011, BZ 1200, Log 7.597,8 sm
Etmal seit gestern, 12:00, ca. 161 sm
Dist to Dest 774 sm

Gestern Nachmittag sind wir bei bedecktem Himmel mit 7 - 8 kn sanft weiter Richtung Ziel gesegelt, alles unverändert, bis Wache B (Vi, M, F) gegen 19:30 unseren Kurs in eine schwarze Wand führt.
Noch vor einer Zunahme des Windes rollen wir die Genua ein, es beginnt zu regnen, sehr heftig, zu gießen, zu schütten, dann frischt der Wind rasch auf 35+ (bis 40) kn.
Jetzt heißt es, das Großsegel bergen!
Wind stark, stockdunkel, es schüttet aus Fässern, Sicht knapp bis ins Cockpit, nach ein paar Sekunden sind die Stiefel randvoll.
Jetzt sind beide Wachen an Bord, bei viel Wind und Welle, Fahrt bis 10 kn, wird das Großsegel geborgen und dann aufgetucht, so im Stil einer Rollschulter, Kopf heruntergepresst.
Beim Blick zurück zum Rudergänger fliegt das Wasser gespenstisch im schwachen Schein der Kompassbeleuchtung waagrecht am Ruderrad vorbei.

Den Baum legen wir wie gewohnt auf sein Pölsterchen, gut festgezurrt und Großschot dicht. Nach wie vor stockdunkel, nur aufgehellt durch gelegentliche Blitze in weiter Entfernung, ein Mal ein Donnergrollen.

Dann, alle im Cockpit, ein bißchen verschnaufen, und die Aqua schaukelt lustig in den Wellen, macht kaum noch Fahrt.
Wo ist der Wind? Oder sieht man ihn nur nicht?

Ein Blick auf die Uhr zeigt uns, dass in den wenigen Minuten dann doch zwei Stunden vergangen sind. Nach einigem Zuwarten treffen wir schweren Herzens eine traurige Entscheidung:
Nach 2.359 Meilen in 13 Tagen starten wir die Maschine und geben Vorschub!

Der Regen läßt dann nach, hört auf, die See ist beruhigt,  wir fahren 5 kn mit 1.800 rpm. Aber der Wind regt sich wieder!
Nach einer Volldrehung und Süd, während des Manövers, hat er wieder auf Ost gedreht, und weht in bekannter Manier mit 13 - 16 kn, und die Wellen sind wieder da.

Aus NP 70, "West Indies Pilot", Vol. 1:
Fine weather ahead of the (westerly) wave is usually followed by squalls and heavy thundery downpours ...
...
Squalls are also encountered in association with thundery showers ...

Ja, jetzt heißt es, die Rollschulter wieder zu einem Großsegel zu machen. Nicht einfach, stockdunkel, 4 Gurte und 3 längere Leinen kreuz und quer um den Baum geschlungen, See wieder 3+.
Aber die Wache A arbeitet (fast) perfekt an Deck, und eine Stunde später, gegen Mitternacht, fahren wir in
gewohnter Weise, Ge, G, mit 7+ kn Richtung Ziel.

Jetzt heißt es trockenlegen; Ölzeugjacken, Hosen, Hemden, Pullover, Socken, Schuhe, Stiefel, Rettungswesten, Mützen, ... ergeben dann eine vollständige und umfassende "Grosse Fetzenparade", kein Stückchen Reling mehr frei.

Gegen Morgen wird der Himmel wieder durchsichtiger, der Morgen graut, rundherum kleine Wölkchen, aber auch blaue Flecken. Recht achteraus sehen wir noch EINE dicke Regenwolke, aus der
ganz dicke Regenfäden hängen. Ja, da sind wir herausgekommen - denken wir. Aber nein, ein bißchen Beobachtung zeigt, dass uns diese Wolke VERFOLGT. Sie kommt stetig näher, und E. erklärt die Situation kurz und treffend:
Es gibt kein Entkommen!
Ja, jetzt wird die Fetzenparade rasch eingeholt, es gibt einen schwachen Guss, sonst alles ok.

Ja, und aus unserer letzten Angelschnur ist ein unentwirrbares Knäuel geworden.

Unter Schaukeln fahren wir jetzt wieder Richtung Ziel, das seit Vormittag auf unter 800 sm herangerückt ist.

Derzeit Wind E, 16 - 18 kn, See 3+, Kurs 270°, 7+ kn, Ge, G.
Und die Mißweisung ist 18° W.

An Bord bei 31°+ alles ok,
warm-feuchte Grüße von der Aqua in das kalt-feuchte Österreich

13. Tag - Atlantik, sanfter Passat Nr.3 

10.12.2011 16:00
14:26.6N 44:56.2W 10. Dez. 2011, BZ 1200, Log 7.437,1 sm Etmal seit gestern, 12:00, ca. 172 sm Dist to Dest 927 sm Wie gestern: Der sanfte Passat bleibt uns treu, wir schaukeln Richtung Karibik. Gestern Nachmittag haben wir wieder den Spinnaker gesetzt und sind dann, zum Teil recht flott, nach Westen gefahren. Gegen 21:00 hat der Wind aufgefrischt und etwas gedreht, die See ist unangenehm geworden, wir haben uns dann für die Genua entschieden. In der Früh hat der Wind wieder etwas gedreht, wir haben ausgebaumt. Unter Schaukeln fahren wir jetzt wieder Richtung Ziel, das seit gestern Nachmittag auf unter 1.000 sm herangerückt ist. Die Tage vertreiben wir uns (außer Segel setzen und bergen, kochen, abwaschen, putzen, durchführen kleiner Reparaturen, navigieren, computern, Water Maken, rudergehen, ..) - ja, etwas Zeit bleibt noch, denn wir haben KEIN Fernsehen, KEIN Internet, KEINE Zeitungen - mit angeln. Allerdings mit wenig Erfolg: Es sind jetzt fast alle Köder weg, alle Leinen abgebissen oder abgerissen, die Multiplikator-Rolle abgespult, mit einem Wort: Es bleiben nur noch primitivste Hilfsmittel, einfachste Techniken und Hoffnung auf Sushi. Derzeit Wind E, 15 - 18 kn, See 2+, Kurs 260°, 6+ kn, Ge, G An Bord bei 31°+ alles ok, sanfte Grüße Nr.3 von der Aqua in das weihnachtlich-hektische Österreich

12. Tag - Atlantik, sanfter Passat Nr.2 

09.12.2011 19:44
15:7.9N 42:17.9W 9. Dez. 2011, BZ 1200, Log 7.264,5 sm Etmal seit gestern, 12:00, ca. 152 sm Dist to Dest 1.083 sm Der sanfte Passat bleibt uns treu, wir schaukeln Richtung Karibik. Gestern Nachmittag haben wir wieder den Spinnaker gesetzt und fahren seitdem langsam - und zum Teil unter festem Schaukeln - nach Westen. Vor ein paar Tagen haben wir das Großsegel kontrolliert. Zu dem Zweck haben wir den Motor gestartet und eingekuppelt. Vortrieb gering, Welle schwingt sehr stark. Was ist los? Gestern Nachmittag haben Wind (ca. 10 kn) und See (ca. 2+) nachgelassen, und wir (F. & B.) haben einen Tauchversuch riskiert: Die Welle war von einem Neylonsack umwickelt, der sich - leider - auch schon zwischen Propeller und Lager(bock) eingepresst hat. Aber: der Propeller war von einem Stück Netz umfasst, das das Verdrehen der Flügel verhindert hat, nach hinten teilweise, nach vorn ganz! Die großen Fetzen und das Netz waren rasch entfernt, aber die Neylonreste zwischen Propeller und Lager waren auch nach mehreren Versuchen mit Messern nicht zu entfernen. Der Schlag der Welle ist behoben, die Flügel wieder beweglich, drehen tut sie, aber schwer. Jetzt hoffen wir, dass es sich nicht um "Super Long Life" Neylon mit "Torsion Enforcement" handelt. Diese Abfälle haben wir 1.000+ sm entfernt vom nächsten Land gefischt. Jedenfalls ist unsere Erfahrung, dass sich in Mitten des Atlantiks leichter Neylonsackerl fangen lassen als Fische. Sehr schöne Aussichten für unsere (Ur)Enkel! Das Bad war herrlich, tiefblau, lauwarm (aus eigener Beobachtung!), lichtdurchflutet, und 5.000 m tief. Das Gewelle war dann nicht so einfach, und auch das Boot ließ sich nicht so leicht bremsen. Badeleiter/Plattform haben sich aber sehr gut bewährt. Ganz nebenbei noch eine runde Zahl: Gestern Nachmittag haben wir die Seemeile Nr. 2.000 bewältigt, alles unter Segel, ca. 1.000 sm unter Spi. Derzeit Wind E, 8 - 10 kn, See 2+, Kurs 270°, 5+ kn, Spi, G An Bord bei 31,5°+ alles ok, sanfte Grüße Nr.2 von der Aqua in das hoffentlich Arbeitstag-beruhigte Österreich

11. Tag, Atlantik, sanfter Passat 

08.12.2011 17:46

15:53.3N 40:03.6W
8. Dez. 2011, BZ 1200, Log 7.112,3 sm
Etmal seit gestern, 12:00, ca. 150 sm
Dist to Dest 1.213 sm

Diesmal wenig neues von der Aqua.
Gestern Nachmittag noch Spi geborgen und mit ausgebaumter Genua
exakt auf Zielkurs, Wind 8 bis 12 kn.
In der Früh gehalst, wieder fast Zielkurs, 4 - 5 kn.
Der Passat ist stetig, aber sanft, wir sind beruhigt, aber langsam.

Vor einer halben Stunde haben wir den 40. Meridian gekreuzt,
möchten schon gern weiter sein.

Derzeit Wind E, 3 kn, See 2+, Kurs 270°, 5+ kn, Ge, G

An Bord bei 30°+ alles ok,
sanfte Grüße von der Aqua in das Feiertag-hektische Österreich

10. Tag - Atlantik, kreuz und quer 

07.12.2011 18:14
16:14.5N 37:44.5W 7. Dez. 2011, BZ 1200, Log 6.962,2 sm Etmal seit gestern, 12:00, ca. 190 sm Dist to Dest 1.349 sm Gestern Abend hat der Wind auf über 25 kn aufgefrischt, wir haben den Spi geborgen, die Genua gesetzt, leider fast nur noch Süd gemacht. Gegen Mitternacht war der Kurs so schlecht, dass wir wieder gehalst haben, diesmal Richtung West. Seitdem fahren wir Kurs ca. 290°, 6 kn, derzeit nur unter Groß, Spi in Vorbereitung. Ja, wir kreuzen und queren den Atlantik jetzt! Am Vormittag wieder Fischalarm: Wieder ein "Yellow Finn", diesmal gute 50 cm. Alles sehr gut vorbereitet, Plattform abgesenkt, Eimer und Kübel, Handschuhe, Geschirrhangerl, Fotoapparat, ... Fisch gehoben und - weg, wieder WEG. An Bord bei 29° alles ok, westatlantische Grüße von der Aqua nach Ost-Österreich

9. Tag - nach einer anstrengenden Nacht 

06.12.2011 18:05
17:23.5N 35:32.0W 6. Dez. 2011, BZ 1200, Log 6.772,2 sm Etmal seit gestern, 12:00, ca. 188 sm Dist to Dest 1.480 sm Gestern Nachmittag im sonnigen Passat unter Spi Richtung Westen, sehr gut. Gegen Abend dreht der Wind leider von ENE auf Ost, und, so tief wir fahren, weniger als ca. 315° sind nicht zu halten. In der Abendwache - bei uns schon dunkel - bergen wir den Spinnaker und halsen auf einen südlichen Kurs. Aber auch hier kein sinnvolles Fahren, baumen die Genua aus und versuchen Butterfly. Zuerst sehr gut, dann mit zunehmender See aber nicht mehr zu halten. Spibaum weg, jetzt mit Ge, G Richtung Süden, aber nicht mehr nach Westen. Also um 02:00 wieder rauf mit dem Spi! Inzwischen hat sich der Himmel wieder eingetrübt, der unregelmäßige Wind spingt von 8 auf 22 kn und ändert seine Richtung, See 3+. Schwierig bis zum Sonnenaufgang, dann normalisiert sich die Lage, wir segeln wieder im sonnigen Passat, Kurs 225° - 230°, 7 - 8 kn, Wind 14 - 18 kn, See 3+. Inzwischen haben wir 35° W überfahren, verlassen das jetzt schon sehr vertraute MetArea 2. Ab jetzt müssen wir amerikanische Wettermeldungen und Navigationswarnungen lesen. Mit der raschen Änderung der Länge ist jetzt momentan leider nichts, aber die niedrigen Breiten brauchen wir ja auch. Unser Ziel, Saint Lucia, ist auf ca. 14° 9' N, 60° 57' W. Ja, und jetzt fangen wir schon an zu überlegen, wie weit wir's noch haben: 1.480 sm (direkt) zum Ziel. An Bord bei 29° alles ok, windig-heiße Grüße von der Aqua ins nikoloberuhigte Österreich

8. Tag, nach 5 Versuchen ... 

05.12.2011 18:21

18:17.0N 32:52.5W
5. Dez. 2011, BZ 1200, Log 6.583,5 sm
Etmal seit gestern, 12:00, ca. 203 sm

Gestern Nachmittag hat dann die Sonne zwischen den Wolken hervorgelugt,
genug, um die (fast) gesamte Crew zum Duschen auf der Plattform zu bewegen.
Es ist jetzt viel wärmer, das Überschütten mit Kübeln - ein Genuß (angeblich)!

Dann war eine 2.Lektion Astro am Programm: Messen bei See 3+.
Insgesamt recht erfolgreich, jetzt heißt es nur noch ein bißchen rechnen.

Knapp vor Sonnenuntergang dann: Fischalarm!
An der Rute hatten wir einen silbergrauen Blinker mit großem Haken und
doppeltem Stahlvorfach ausgehängt,
nach kurzer Zeit heftiges Zucken - endlich ein Fisch.
Bei vorsichtigem Einkurbeln zeigt sich ein etwa 25 cm langer Fisch, mit
hellgelben Seitenstreifen (ein Yellow Finn?). Jedenfalls bekommen wir ihn bis
zum Spiegel, wollen ihn heben, und - weg ist er. Noch 'mal Glück gehabt.
Dafür wird D. in Nacht von einem fliegenden Fisch fast getroffen,
für D. ohne Folgen, für den Fisch nicht.

Ja, 5 Mal haben wir versucht, durchzuspinnakern, jetzt ist es gelungen:
Um 07:00 war der Spi 24 Stunden im Dauereinsatz, 20 Minuten davon
allerdings als Stundenglas, das nur durch kurzes Bergen wieder geordnet werden konnte.

Gestern Nachmittag wieder eine runde Zahl: Um 16:00 waren wir eine Woche auf See,
alles unter Segel, insgesamt 1.273 Meilen.

Der Morgen begrüßt uns mit leichter Bewölkung, die Sonne strahlt,
Sonnenbrand heute vermutlich Alarmstufe rot.

Unser Ziel, jetzt, im Mittelteil unserer Route, heißt: West-Länge gewinnen.
Derzeit 7 - 8 kn, Richtung 280° bis 290°, bei NE, 14 - 18 kn, See lästig.



An Bord alles ok,
fast tropische Grüße von der Aqua ins krampusverhangene Österreich
PS
Mit dem Etmal sind wir recht zufrieden

7. Tag - Ein Sonntag auf See 

04.12.2011 16:20
7. Tag, ein Sonntag auf See 17:53.7N 29:43.4W 4. Dez. 2011, BZ 1200, Log 6.388,5 sm Etmal seit gestern, 12:00, ca. 187 sm Diesmal ein Sonntag mit etwas Sonne, die durch eine dünne, aber den ganzen Himmel bedeckende Wolkenschicht scheint. Trotzdem - Sonnenbrandalarm, und 30° C im Boot. Inzwischen haben wir die Wettermeldung per EGC (Inmarsat C), MetArea2, die uns gestern in Natura ereilt hat: CAPE VERDE : Easterly 4 to 6, decreasing 3 to 5 later. Moderate or rough. Thundersqualls with severe gusts. Ja, nach dem spannenden Bergenzwischen den Wellenbergen haben wir bald wieder ausgeschüttet und sind dann unter Ge, G bis gegen morgen Richtung Süden gefahren, um dann nach einer Halse gegen 07:00 wieder Spi zu setzten und mit 7+ kn Richtung Westen zu fahren. Dazwischen hat es dann noch einen knusprigen Laib selbst gebackenes Bierbrot gegeben - sehr gut!, aber aus. Aber so beschaulich wie zu Hause sind die Sonntage hier nicht, Vormittag Wind NE bis 24 kn, See 3+, nicht einfach mit 139 m2 Spi! Aber jetzt, südlich von Lat 20, sind wir wieder im Passat und hoffen, die Störungen sind vorbei. Derzeit 7 - 8 kn, Richtung 270°, bei NE, 15 - 17 kn. Trotzdem hat F. - schon seit ein paar Tagen - die Angel draußen, ja, und es gibt Meldungen: 4 Blinker sind abgebissen, 3 Stahlvorfächer weg, eine Leine verbraucht, ein (fliegender) Fisch an Bord! Aber wir machen unverdrossen weiter! An Bord alles ok, atlantische Grüße von der Aqua ins adventverseuchte Österreich

6. Tag - 1000 sm unter Segel 

04.12.2011 10:05
19:6.8N 27:13.4W 3. Dez. 2011, BZ 1200, Log 6.201,3 sm Etmal seit gestern, 12:00, ca. 166 sm Diesmal viel zu berichten, von der Aqua. Gestern Nachmittag schwankt der Wind zwischen 9 und 13 kn, dazwischen kurz auch 15 kn. Unter Spinnaker ziehen wir unseren Kurs 250° - 260°, Richtung Ziel. Der Nachmittag war heiter, bei der Deckskontrolle haben wir einen bereits gedörrten Tintenfisch gefunden - Pech für ihn. Es ist jetzt auch Zeit für eine ausführliche Astro-Lektion, üben müssen wir aber noch. Bei Halbmond sind wir dann in die Nacht gespinnakert, stundenlang begleitet von einer lustigen Delphinschule. Die Nacht war hell, und der Flossenschlag wurde von Meeresleuchten markiert. Gegen 0400 hat es dann von Wache B (Vi, Mi, Fr) einen kleinen Alarm gegeben: Die Spi-Schot hatte sich ausgehängt, der Spinnaker ist frei geflogen und mußte dann am Bug über den Achterholer geborgen werden. Nichts kaputt, einfach der Patentschäkel aufgegangen. Im Anschluss haben wir gleich die Genua gesetzt, weiter mit 7 kn auf gutem Kurs. Interessanter Zufall: Nachdem wir wieder gefahren sind, haben wir um 04:41 die 1000. Seemeile seit Santa Cruz überfahren, alles unter Segel, in 132 Stunden, ein Schnitt von etwas unter 7,6 kn. Nach dem Manöver waren beide Wachen an Deck, was dann zu einem Prosit mit einem kühlen Döschen kanarischen Bieres geführt hat. Um 06:00 ist der Spi wieder gestanden, jetzt mit 7 - 8 kn weiter Richtung Ziel! Inzwischen hat es sich eingetrübt, wir fahren bei warmen Wetter und leichtem Sprühregen. Kurz vor Mittag nimmt der Wind zu, auf dauerhaft 25 kn, wir überlegen, ob wir den Spi bergen, aber zu langsam, der Wind hat sich für 30+ kn entschieden. Ein ziemlich spektakuläres Bergemanöver ist die Folge. Spi geborgen, alles ok, aber der Wind wird noch nicht weniger. Also stecken wir das erste Reff ein, jetzt fahren wir (G), 7 kn Richtung Ziel. An Bord alles ok, Sommerlich-feuchte Grüße von der Aqua ins feucht-kalte Österreich

5. Tag - Der Passat ruht sich aus 

02.12.2011 16:33
20:15.5N 24:40.0W 2. Dez. 2011, BZ 1200, Log 6.035,2 sm Gestern Nachmittag ist Urlaubsstimmung aufgekommen - duschen mit(mittel)warmem Atlantikwasser! Endlich haben wir die Plattform ausgeklappt, und erste zaghafte Duschversuche haben stattgefunden. Aufgrund der GRIB-Files (Nachlassen innerhalb der nächsten 12 Stunden) haben wir uns dann am Abend - nach 12 Stunden unter Spi - entschlossen, nach Süden zu halsen, um Südbreite und mehr Wind zu gewinnen. Wie prognostiziert ist der Wind abgeflaut, jetzt schaukeln wir unter Spi mit 4 - 5 kn bei ca. 10- kn Wind, Richtung 250° - 260°. Draußen und drinnen (ca. 29° C) wird es jetzt endlich richtig warm, wurde auch Zeit! Mit unserem Etmal von 172 sm seit gestern Mittag sind wir noch immer recht zufrieden. An Bord alles ok, Sommerliche Grüße von der Aqua ins kalte Österreich

4. Tag - wieder unter Spinnaker 

01.12.2011 17:50
22:11.0N 23:46.3W Seit gestern Nachmittag sind wir Richtung Westen unterwegs, zuerst Ge/G, mit gut 7 kn. Die Nacht war bedeckt und stand unter dem Motto "Tiefe ohne (Patent)Halse", Wind ca. 18 - 22 kn. Im Laufe der Nacht hat der Wind nachgelassen, und zum Wachwechsel um 06:00 haben wir den Spi wieder gesetzt. Wir können ca. 250° - 260° fahren, mit 7 - 8 kn bei 16 - 20 kn Wind, See 3. Ein seltener Zufall ergab sich gegen 02:00 in der Nacht: Wir waren auf der Position 22°28,9'N/22°28,9'W - absichtlich kaum zu machen! Im Morgengrauen gab es wieder eine interessante Begegnung mit einem Frachter: Auf Kollisionskurs hat Viktoria - wie besprochen - unser AIS eingeschaltet, und kurz darauf hat der Frachter ein Ausweichmanöver durchgeführt! Jetzt scheint die Sonne, im Boot 29° C, draußen Sonnenbaden (mit Vorsicht). Mit unserem Etmal von 189 sm seit gestern Mittag sind wir zufrieden. An Bord alles ok, Grüße von der Aqua ins kalte Österreich
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